Archiv für den Tag 18/05/2010

Tee-Zeitung „Ziehzeit“

Teefreund Bert alias Frieder aus dem hohen Norden schickte mir heute seine Liebeserklärung zum Tee – Tee-Zeitung Ziehzeit. Wer sich dafür interessiert, könnte man sich direkt an ihn wenden.

Liebe Teefreunde

im Anhang finden sie die Erstausgabe meiner kleinen kostenlosen Tee-Zeitung „Ziehzeit“ als PDF. Als Geschäftsfreund oder Teilnehmer einer meiner Tee-Veranstaltungen möchte ich Ihnen nun gerne die Erstaugabe vorstellen. Die Zeitung soll künftig ein informativer und unterhaltsamer Wegbegleiter für Teefreunde sein.
Sollte sie Ihnen gefallen, erzählen Sie es bitte weiter oder senden das PDF gerne auch an Interessierte weiter.

Die Zeitung kann man auch abonnieren. Einfach eine Mail senden an:
info@ziehzeit.de Stichwort: Tee-Zeitung

Über Anregungen, Kritik oder Themen-Vorschläge freue ich mich jederzeit.

Viele Grüße aus dem Norden.
Ihr
Bert Frieder Boege

Ziehzeit – Zeit für Tee …
Osterladekop 26
21635 Jork

Tel.: 04162 / 900 792
Mobil: 0151 / 170 869 19
http://www.ziehzeit.de

ps. Winnie, Du kannst das Problem mit der Ziehzeit dort informieren.

Der feine gelbe Staub von Dianhong und Longjing

Was mich mit Nadia Bécaud tatsächlich verbindet, ist das Verständnis von Originalität des Tees. Als sie das in ihrem Vortrag thematisierte, wußte ich, dass es jemand ist, der Tee versteht. Tee als Tradition und als ein Organismus zu verstehen anstatt als Ware und eine beliebige Projektionsfläche – everything goes.

Viele Teehändler betrachten Tee als Mittel zum Geld. Diese Ansicht ist vollkommen in Ordnung. Deswegen gibt es so gennanten weißen Tee und Oolong aus Indien, aus Sri Lanka etc. Das Shui Tang Crew wußte von Besuch einer Inhaberin eines Teegarten in Sri Lanka, die mich bat, ihr bei ihrem weißen Teeproduktion zu helfen und zu verbessern.  Sie dachte, es sei ein einfaches Spiel mit Tee zu produzieren. Wenn der Tee biologisch ist, muss der Tee gut sein, dachte sie. Bis sie merkte, dass es falsch sei. Tee ist ein Ergebnis eines kulturelles Verständnis und eine Manifestation einer Ästhetik. Was ist ein weißer Tee? Was muss ein guter weißer Tee schmecken? Reicht das nicht für einen weissen Tee, dass die Blätter weiß aussehen?

Leider nicht.

Es geht bei einem schönen weissen Tee häufig noch um die Originalität… Zum Beispiel, dass ein schöner Bai Mudan oder Yinzhen Baihao aus Fuding Da Baicha (Name von diesem orginalen Baum) stammen sollten und aus dem Anbaugebiet von Fuding /Fujian sein sollte. Ein schöner Longjing sollte aus Xihu-Gegend stammen und aus einem bestimmten Baum… So ein traditionreicher Tee wie Longjing muss nicht aus dem neu geklonten Baum stammen, damit er trendy und fashion aussieht. Wahrscheinlich ist er sogar besser aus dem alten originalen Baum…

Wie sieht ein originaler Longjing aus? Liebe Winnie, ein schöner orginaler Longjing hat wunderschöne Behaarung, die häufig als pünktchen am Blatt haftet. Ein richtiger Longjing ist nicht grün… sondern leicht gelblich wegen dem Behaarung der Blätter! Je zärter, desto stärker wird der Tee behaart! Und diese Behaarung macht den Geschmack richtig aus!

Das gleiche gilt auch bei dem guten Dianhong! Viele europäische Teeliebhaber behaupten, dass der Dianhong rauchig sei. Das so genannte rauchige Note von Dianhong ist nicht wegen Rauch, sondern wegen der Behaarung. Durch die Art der Behaarung kann man die Originalität eines Tee sehr schnell feststellen. Ob ein Tee aus einem orginalen Baum kommt, ob er gut verarbeitet wurde, zeigt uns die Art des Staubs, wie er fliegt!

Ich hoffe, ich habe diese kleine Frage beantwortet.

ps. das heisst nicht, dass man in Indien und Sri Lanka keinen weissen Tee oder Oolong herstellen kann. Doch, das kann man! Es ist nur nicht einfach… Denn es geht nicht um einen Tee zu produzieren, um zu zeigen, dass MAN es KANN. Sondern, es geht um einen guten Tee in die Welt zu bringen. Dies braucht Verständnis und Auseinandersetzung mit einem Pflanzen aus einem kulturellen Kontext!

Frage von Ziehdauer

Liebe Menglin, die Tees, die Verena mitgebracht hat aus Zürich, sind alle wirklich wundervoll. Wir hatten schon viele gemeinsame Verkostungen. Es ist wie im Schlaraffenland! Langsam finde ich auch heraus, wie jeder Tee behandelt werden will, wieviel Teeblätter, wielange ziehen lassen, um eine schöne runde Tasse herauszubekommen. Natürlich habe ich noch viele Fragen…

Also der Pu Er fasziniert mich fast am meisten, dieser honigsüsse Duft, der in der Tasse zurückbleibt, ist etwas ganz besonderes. Es stimmt, dass der 1990iger mit seiner erdigen, waldgeladenen Note etwas zutiefst ausgleichendes hat, auch mir hat er sehr gut getan in stressigen Momenten letzte Woche.
Habe ich richtig verstanden, dass man Pu Er – so wie Grüntee – mehrere Male aufgiesst? Welche erst-Ziehzeit würden Sie für diese beiden Pu Ers (1990, 2003) empfehlen? Macht man da einen Unterschied zwischen einem jungen und einem alten Pu Er, auch bezüglich der Aufgusstemperatur? Zerbröselt man die Teeblätter ein wenig vor dem 1. Aufguss, oder überlässt man das vollkommen dem Wasser? Dosierung ist etwas schwierig, benutzt man eigentlich für genaue Teedosierung eine spezielle Waage?

Woher kommt bei dem Dianhong und bei dem Longjing der feine gelbe Staub, der an den Blättern haftet? Von der zarten Behaarung?

Auch für die anderen Tees – Jasmin, Longjing, Fancy Oolong Nostalgie, Dianghong, Hongyu Hongcha – hätte ich gern eine Empfehlung für die Ziehdauer, obwohl ich natürlich weiss, dass das auch Geschmackssache ist.
Der Jasmintee ist wirlich traumhaft, ganz duftig und leicht. Sieht auch soooo schön aus, wie die Blätter behandelt sind. Inzwischen verstehe ich den Longjing auch viel besser, er kommt mir nicht mehr hart vor. Der einzige Tee, den ich noch nicht gut hinbekommen habe, obwohl ich mich damit am besten auskennen sollte, ist der Fancy Oolong. Entweder er wird mir zu schwach, oder gleich bitter. da wäre ich für eine Dosierungsempfehlung sehr dankbar…

Vielen Dank schon mal im voraus für Ihre Zeit und Mühe und ganz viele Grüsse aus Valencia
w.

 

Ich werde diese Frage wohl erst heute Nacht beantworten können. Bis zum nächsten Blogbeitrag!