Archiv für den Tag 06/02/2008

Wie lagere ich einen Tee, der gelagert werden sollte?

Entschuldigung, dass ich erst heute wieder mit dem Thema von dem gelagerten Tee fortsetze.

Bevor man einen Tee zu lagern versucht, sollte man vielleicht sich zuerst fragen, wozu. Einen Tee einfach zu lagern ist ein Spiel mit Tee und Zeit – das ist nicht der Grund in diesem Beitrag. Einen schönen Tee könnte unter einer vor Feuchtigkeit geschütztem Bedingung besser (ungestört) fermentieren und dadurch eine charmante Geschmacks- und Duftverwandlung aufzeigen. Aus diesem Grund bewahren wir einen schönen Tee auf, der vor der Feuchtigkeit abgeschirmt wird und in einer geschlossen Situation, weiter nach fermentiert.

Wie man normalerweise Tee aufbewahrt, bräuchte man nur festzustellen, dass das Gefäss lichtdicht, luftdicht und nicht unter Temperatur-Schwankung steht. Man erzählte mir einmal, dass die Teelager in Hamburg so ideal sei, weil es grosse Hafenhalle gibt und wegen der Meerluft keine Temperatur-Schwankung gemessen wird. Temperatur-Schwankung ist eine entscheidende Faktor, ob ein Tee gut gelagert wird. Am besten noch an luftigen, dunklen und kühlen Ort. Wenn DU allerdings einen guten Geschmack hättest und unbedingt stilecht, Deinen Tee in Keramik-Gefäss lagern möchtest, wäre es sehr wichtig saubere gewachene Holzkohle auf dem Boden im Gefäss als Basis zu haben. Manche Anedokten preisen von Tee unter die Erde zu begraben – das halte ich für Schwachsinn.

Je mehr Menge Tee gelagert wird, desto unempfindlich wird die Lagerung.

Welche Teekanne wäre gut geeignet für einen gelagerten Tee? Bei der Keramik wäre eine Teekanne, die nicht in sehr höhem Temperatur gebrannt wurde und viel Wärme speichern kann, zu bevorzugen. Die Form wäre besser rund oder Oval. Warum? Ein gelagerten Tee löst sich nicht sehr schnell im Aufguss auf. Seine Blätter sind zäher, ledriger und veraltet. Er bräuchte mehr Zeit, mehr Wärme und mehr Raum. Darum: mehr Zeit bei jedem Aufguss nehmen, mehr Raum bei der Teekanne achten und das Wasser richtig zum kochen bringen!

Der faszinierende Pflaumenduft eines gelagerten Oolongs wird uns dieser Mühe belohnen und viele besinnende Stunde verzaubern.

Ich kann heute Nacht nicht schlafen,

Denn durch das halboffene Fenster

Dringt der Duft des Pflaumenbaums.                                    Otsonyu 1675-1739