Archiv der Kategorie: Chinesischer roter Tee – Schwarztee

Suche nach Zhengshan Xiaozhong 正山小種

Zhengshan Xiaozhong heisst im Westen Lapsang Souchung. Er ist eigentlich ein stink normaler Tee. Zu normal, dass man einfach mit Schwarzwälderschinken verwechselt. Gerade, so ein normaler Tee zerbricht meinen Kopf, um einen richtigen Zhengshan Xiaozhong zu finden!

Er ist rauchig, stark und dunkel. Mehr weiß man nicht von ihm.

In der chinesischen Literatur steht: er duftet nach Dattel, wird von Hand verarbeitet und stammt aus einem Pass Tongmuguan in Wuyishan. Er ist der älteste Schwarztee in der Weltgeschichte und der einzige Schwarztee, der erhitzt wird, um den Fermentationsprozess zu vollenden. Weil es im Mai noch recht kalt war in Tongmuguan, wurde der Raum mit Kieferholz erhitzt und der Tee mit der Wärme vom Kieferholz verarbeitet. Durch diese klimatische Gegebenheit ist der weltberühmte Rauchtee entstanden.

Heute findet man überall Rauchtee im Westen. Kieferholz gibt es nicht mehr sehr viel. Um diese starke Nachfrage für den Export gerecht zu werden, gibt es natürlich künstliche Methode nachzuhelfen. Die Konsumenten orientieren sich meistens immer nur an das sofort wieder Erkennbare (!): Rauch und schwarz.

Ich will Dattel und honigsüße Note, die von der Leichtigkeit des Rauches beflügelt werden kann!

Heute in China ist man Teilnehmer von dem globalen Reichtum geworden und man hat immer mehr Anspruch auf den Genuss des Tees. Heute in China ist man beeindruckt von der Zartheit und Jungfräulichkeit der Dinge. Oolong hat in dem modernen Trend two-Leaves and one Bud – Fehlbedingung für einen guten Oolong. Schwarztee sollte immer zarter sein – am besten nur aus Tipps. Ich bekomme fünf Muster von Top – Zhengshan Xiaozhong. Jeder kostet mindestens im Grosshandel bereits ab 120 Euros – wer kauft heute so etwas? Selten Rauchnote – das kommt in China nicht gut an, sagte mein Tee-Spion. Sehr zart, zu zart! Ich beschwerte mich im Telefon, während sie in der anderen Seite von Telefonleitung staunten.

Ich sagte meinen lieben Spionen, diese Tees, die ich zur Probieren bekam, seien bereits tot. Sie waren zu zart, so zart, dass man ihn einfach falsch behandelt! Warum lässt man ihn nicht am Baum reifer werden, richtig behandeln, Zeit aufwenden, ihn richtig zu Ende fermentieren lassen anstatt mit Kalkül am Ende ihn ermorden lassen?

Möchtest Du wissen, wie ein toter Tee schmeckt?

Bailin Gongfu

Das Provinz Fujian ist das Heimat von hochwertigen roten Tee bzw. Schwarztee. Hochwertiger Roter Tee wird als Gongfu Hongcha bezeichnet: per Hand verarbeitet und in einem aufwendigen Verfahren. Bailin Gongfu war zwar ein Begriff, wirklich interessiert war ich nicht.

Ich bin ein Dianhong Fan und Hongyu Süchtige. Ich liebe kräftige Schwarztee mit Milch – das darf ich vielleicht nicht ganz laut sagen. Aber es ist wahr.

Bailin-Gongfu hieß früher, immerhin hat dieser Tee breits mehr als 100 Jahre alte Tradition: „Elegante Kaiserin“ (Xiu Li Huang Hou). Dieser Name reizte mich nicht besonders, ihn kennen zu lernen.

bailin Bailin Gongfu

Aber man täuschte sich – bzw. ich täuschte mich.

Der Name ist oft nur eine Projektion.

Einmal scherzte Carola, dass unsere erste Begegnung sie sehr enttäuschte. Das war 2006 Sommer, ich war unter dem Stress von dem Qigongmeister Chens Besuch und seinen Fans. Für sie war ich nicht nur hektisch, sondern gar nicht teeistisch. Eine Teefrau, oder eine so genannte Meister im Tee sollte doch stets in Ruhe und Eleganz verweilen. Meine Erscheinung bewies den Gegenteil. Zum Glück zog irgendetwas vom Tee sie so stark an, dass sie trotzdem bei mir paar Kurse mitmachte und wir wurden die besten Teams. Diese großzügige Löwinschwester ist unentbehrbar. Was uns verbindet ist nicht bloss die persönliche Zuneigung, die wieder wegen Zu- und Abneigung abgewendet werden kann, sondern die gemeinsame Liebe zu einem Material und der gemeinsame Weg.

Das Blog ist inzwischen so weit, dass viele Teefreunde mir darüber direkt ansprechen. Sicher freue ich mich darauf und möchte allerdings immer relativieren, dass es auch nur eine Erscheinung ist.

Glaube mir nicht zu viel, sondern sei kritisch, was hier alles steht. Tee ist nicht nur das, was hier geschrieben wird – ich ebenfalls nicht. Eine Person hat verschiedene Facetten. Was eine tatsächlich ist, kann man nicht über seine geschriebene oder gesprochene Worte lesen. Eine Person kennen zu lernen, lernt man am besten, in dem wie sie in einer Interaktion steht. In einem Monolog lernt man nur die geschriebene oft nicht gelebte Wünschvorstellung kennen, nicht die Person. Man lernt mich eigentlich erst richtig kennen, wenn es eine Interaktion stattfindet. Z. B. wie ich die Kommentare attakiere oder antworte – nicht was die Buchstaben sich darstellen.

Ebenfalls kann man Tee nicht kennen lernen, wenn man die geschriebenen Worte oder gesprochene Erzählung ernt nimmt. Tee spricht für sich. Die Art, wie ein Tee sich in verschiedenen Materialien, verschiedenen Zubereitungsmethode und Ziehzeit manifestieren, verrät er, was er ist – nicht in seiner Form, seine Ettikette.

Der Bailin Gongfu hat mich überrascht. Ich bekam von zwei Klienten aus zwei Länder den Auftrag einen guten Bailin zu suchen. Wie muss ein Balin schmecken? Ein Tee, der im Frühling einen schönen Yinzhen Baihao ist, und im Sommer zu einer eleganten „pfiffigen“ Kaiserin verwandelt wird?

Man lobte ihn einst: langhaltige zurückhaltende aber präsente Duftnote, leicht fruchtig. Der Aufguss geschmeidig und sanft. Der Abgang fein und lang.

Ich schmeckte in ihm einen ausgeprägten Mandelduft, der in Hongyu ebenfalls vorkommt. Bei Hongyu war noch eine leichte Nuance von Pfefferminz, während bei diesem Bailin reine fruchtige Aromen leicht nach Apfel, Aprikose-Kern und frisch gemalenen Mandel sich zum Ausdruck kommen.

Irgendein alter Chinese (Zenmönch Nanqian) sagte einmal: „Wissen ist eine Verblendung. Nichtwissen ist ein Mangel an Unterscheidung.“ Dieser Satz berührt mich zu tiefst im Herzen.

Zhengshan Xiaozhong (Lapsang Souchong)

L. schickte mir neben den interessanten Felsentees und Anji Baicha einen Zhengshan Xiaozhong aus Tongmuguan in Fujian, Wuyishan.

Zhengshan Xiaozhong, der älteste Schwarztee in der Geschichte, ist allerdings ein rästelhafter Tee, dessen wirkliches Gesicht immer verschwommen wird. Ich kenne diesen Tee erst in Europa und betrachtete ihn als ein stark rauchig whiskyartiger Tee, dessen rauchige Note mich eher abschreckte und zu dominant erschien. Lange verstand ich nicht, weshalb dieser Tee so einen Ruhm besitzt.

Da Hubert in seinem Laden gerne diesen Tee einführt, wurde ich beauftragt diesen Tee zu suchen. Der Zhengshan Xiaozhong, den Suzanne mir einmal brachte sollte laut der Inhaberin des Strassburger Ladens ein Tee aus Sichuan stammen, aber als Zhengshan Xiaozhong deklariert wurde. Insgesamt beauftragte ich drei „Spionen“. Leider waren alle Muster nur nach dem westlichen Vorbild produziert, was man hier bereits überall findet und als selbstverständlich bezeichnet – ein Zhengshan Xiaozhong sollte so sein. Nur diese kleine Packung von L. schien mir ganz anders zu sein.

Seine trockene Blätter sind nach Vorbild Wuyi Yancha gerollt, nicht gehackt oder nadelartig. Sie duften in trockene Form bereits nach roten Dattel und eine unauffällige Longgan-Frucht-Note. Süss, dezent honigsüss und fruchtig. Der rauchige Geschmack bemerkbar aber ausgeglichen. Sein Aufguss zeigt mir einen sehr schönen „Body“, geschmeidig, voll und aromatisch. Der Abgang langhaltig, fruchtig und balsamierend. Ich war ein bisschen unverschämt, dem L. zu sagen, dass dieser Tee noch mehr fruchtige Note haben könnte! Er belächelte mich leicht im Telefon und sagte, „Weiss Du, dieser Tee stammt von dem besten Teemaker in Tongmuguan!“ “ Mir ist es egal von wem. Aber man könnte ihn noch mehr fördern – rösten!“ “ Ausserdem ist er nicht mehr zu kaufen!“ „Wie bitte?“

Dass ich bis Mai warten muss, um auf einen Zhengshan Xiaozhong, den ich endlich gefunden habe, zu warten, ist richtig grausam. Eine zweite Wahl wäre jetzt erhältlich versicherte er mir. Aber was mache ich mit meiner Erinnerung und dem Erkenntnis, dass ein Zhengshan Xiaozhong anders sein kann als diese zu habene zweite Wahl?

Longgang fruchtLonggan Frucht – Longyan auf Chinesisch

Der rauchige Geschmack von Dianhong

Einmal sagte Suzanne mir, dass Junshan Yinzhen leichten Rauchgeschmack hat. Das stimmt. Ich vermute, dass dieser Geschmack aus dem Roestungsprozess kommt. Viele Leute fragen mich, warum schmeckt der Dianhong ebenfalls rauchig? Ich kann es leider nicht antworten.

Gestern fragte ich Teataster Chen in Taipei, weshalb der Dianhong so einen Geschmack hat. Wegen seinem Herstellungsprozess? Er anwortete mich mit zwei Degustation von Dianhong und Lapsang Souchung. Die Antwort ist klar. Der Rauch-Geschmack durch Roestungsprozess (von Lapsang) schmeckt viel intensiver und dominanter als von Dianhong. Der Rauchgeschmack von Dianhong ist wegen seinem „Behaarung“ – die besten Dianhongs bestehen nur aus Tipps, die schoen beharrt sind und als goldene Tipps bezeichnet werden. Dieser Geschmack kommt ebenfalls beim Fenghuang Dancong und Oriental Beauty – die beiden Tees haben ebenfalls die schoen behaarten Tipps!

Diese goldene Dianhong – in China nennen wir “ Huangjin Maofeng“ (Goldene Maofeng), kann nicht stark gerollt werden und richtig fermentiert werden. Um die goldenen Tipps zu schonen vermeiden Teebauer starke Bewegung, so dass dieser Tee nicht ganz „schwarz“ ist, sondern eher „veroolongt“ – wie heutige 1. Flash von Darjeeling. Dieser Dianhong ist elegant, aber schmeckt nicht intensiv und beeindruckend wie viele starke Schwarztees, die man mit Milch und Zucker geniesst.

Nach paar Jahren durch die Nach-Fermentation durch die beruehung mit der Luft bekommt dieser Dianhong einen noch interessanten Geschmack – reif, rund und geschmeidig! Trotzdem ist er nicht geeignet mit Milch zusammen zu trinken. Dieser Dianhong ist eine Schoenheit, die man in der Ruhe langsam Schluck fuer Schluck geniesst und „versteht“.

Dianhong aus Lancang und Simao

Dianhong aus Lancang und Simao

Ich bin süchtig nach Dianhong, der mich jeden Morgen wach hält und meinen Körper reinigt. Nach einer Tasse starken Dianhong (mit Milch – das darf ich wohl fast nicht erzählten…) wartet mein Darm jeden Tag wieder in die Leerheit zurückzukommen. Seit Monaten wartete ich vergebens nach der neusten Ernte Dianhong aus China. Mein Lieferant tröstete mich jedes Mal mit „Mañana“! Endlich habe ich einen schönen Dianhong aus Simao vor einem Monat erhalten und seit paar Tagen den Dianhong aus Lancang!

Teegarten im Lancang ist neu, aber voll im Trend! Dort werden trendige Teesorten produziert und erfunden! Der Dianhong aus Simao ist schön und elegant, seine Blätter sind dunkler als der aus Lancang, der fast nur aus goldenen Tipps besteht. 

Beide Dianhong haben schönen typischen honigartigen und malzigen Duft, aber aus Lancang fast rauchig. Der Geschmack im Aufguss drückt Verschiedenheit beider Tees aus. Der aus Lancang schmeckt kräftiger, voller, lieblicher als der aus Simao. Martin findet den Lancang Dianhong sympathischer, ich finde den Simao Dianhong ohne Milch und Zucker wohl eleganter und milder.

Mein Dianhong-Tasse ist immer mit Milch – darum habe ich lieber mit Lancang-Dianhong. Er ist  charaktervoll und setzt sich trotz der Mischung mit Milch durch. Der Simao Dianhong sollte man allerdings ohne Milch trinken. Er ist ruhiger, feiner und zurückhaltender als der andere Dianhong.

Traditionell ist Dianhong ein aufbauendes Mittel. Ideal für Tagesstarter, er spendiert Yang-Energie, insbesonders für Nieren-Yang. 

Ich trinke ihn, weil er mir schmeckt. Die Sucht ist leider eine „schöne“ Nebenwirkung… 

Das Bild: links Dianhong-Aufguss von Lancang: fast nur Tipps, kleine Blätterform – das bedeutet aus bestimmten gezuchteten Teebäumen; rechts Aufguss von Dianhong aus Simao, obwohl er dunkler aus sieht, schmeckt er allerdings leichter. 

Lapsang Souchong 正山小种

Neulich habe ich gelesen, dass der Name Lapsang Souchong tibetisch sei.

„Lap“ bedeutet in Tibtisch „Hand“. „Sang“ bedeutet „Vollkommenheit“. „Sou“ beduetet „Herstellung“. „Chong“ ist „vollenden“. Kurz zusammengefasst bedeutet dieser Name in Tibet: „aus Hände in der Vollkommenheit hergestellt“.

Wie ist dieser seltene rarer roter Tee aus Wuyi-Gerbirge nach Tibet gebracht? Durch die Pferde und Esel-Karawanen über Schluchten und Gipfel… Die Phantasie hilft der geographischen Lücke zu schliessen.

Heute habe ich erfahren, dass dieser Tee im originalen Anbauort Tongmu Guan auf zweier Art hergestellt wird: für Binnenmarkt in China – ein roter Tee, der nach fruchtigem Longgan-Frucht 桂圆味 schmeckt; für Ausland – ein westlicher Stil… leicht rauchig und keine Spuren von fruchtigem Longgan Geschmack.

Schade für wen? Warum glauben die Hersteller in China, dass Ausländer einen anderen Lapsang Souchong haben wollen? Warum glauben sie, dass Geschmack kulturell begrenzt ist? Ich erinnere mich an die Shop-Soy unf Süss-Sauer-Gerichte in China Restaurant… Verstehen Ausländer wirklich den „chinesischen“ Tee nicht? Schade für China, das Land des Tees, das glaubt, dass man sich an dem Geschmack des vermeintlichen „Westen“ anpassen muss. Schade für chinesische Teemaker, die so wenig Selbstvertrauen hätten, in ihre eigene Tradition!

Schade für allen Teeliebhaber, die gerne einen Schluck des originalen Lapsang Souchong erleben möchten.

Gongfu Hongcha – der aufwendig produzierte Schwarztee aus China

Gongfu Hongcha 功夫紅茶 , was ist das? Hongcha 紅茶 ist der Schwarztee in chinesischer Bezeichnung. Gongfu Hongcha ist der Schwarztee, der durch spezielle Verfahren aufwendig produziert wird. Die Kriterien, einen Schwarztee als Gongfu Hongcha zu bezeicnen sind: Tipp und Blatt sind vollständig erhalten; die Form ist fest und stabil – schön geformte Blätter.

In den 80er Jahren des 19- Jahrhunderts war dieser Gongfu Hongcha der Exportschlager des Manchu-Reichs. Bevor der gehackte Schwarztee erfunden wurde, war dieser Gongfu Hongcha „der Tee“ in der Welt. FOP und OP, Fannings und Dust waren die Erfindungen des industriellen Zeitalters, die vermeintlich Tee-Entwicklung in der Welt beschleunigte und verbreitete. Der Geschmack des industriellen Fannings und Dust ersetzt dem Geschmack des Hand-Made „Gongfus“. 

Eine Ironie, nicht wahr? Wir erfinden die Maschine, die angeblich unser Leben erleichtern, mehr Freizeit und Muse zu haben, mehr Wohlstand für die Massen zu schaffen, unser Geschmack beschränken und einengen. Viele gute Dinge gehen durch Industrialisierung und Globalisierung verloren. Einstige Raritäten, die gewöhnliche Bevölkerung ausgeschlossen blieben, bleiben heute weiterhin ausgeschlossen. Nur der Geschmack leidet – der Geschmack wird selbst zu einer Rarität!

Traditionell wird Gongfu Hongcha in Fujian 福建 (Heimat dieses Tees), Hunan, Yunan, Anhui und Jiangxi produziert. Verschiedene klimatische Bedingungen ermöglichen die Vielfalt des Geschmacks verschiedenen Provinzen. Unterschiedliche Teebaumsorten prägen ebenfalls die Geschmacksvariationen.

Xiaozhong Hongcha ist ein spezieller Name für den Schwarztee in Fujian, der mit Kieferkohle getrocknet und geröstet wird – Zhengshan Xiaozhong 正山小種bezeichnet man jedoch nur, wenn der Tee aus Wuyi-Gebirge stammt. Gongfu Hongcha ist die Bezeichnung, die aufwendig per Hand produzierten Schwarztee aus China kennzeichnet. Die Blätter sind schön stabil fest geformt und glänzen schwarz. Der Aufguss zeigt eine schöne rote Farbe, die am Tassenrand gold glänzt. Nach der Erkalten wird der Tee milchig, wenn er von höher Qualität ist.

Qimen (Keemun) 祁門 紅茶 aus Anhui und Dianhong 滇紅 (goldener Yunnan) aus Yunnan sind die besten Gongfu Hongcha. Hochwertiger Qimen schmeckt nach Honig und Apfel – so einen guten Qimen bin ich leider noch nie begegnet. Hochwertiger Dianhong schmackt malzig, honigartig und leicht schokoladig.

Zhenshan Xiaozhong Degustation

Zhenshan Xiaozhong

Zwei Zhenshan Xiaozhong: links von Strassburg Espirit Du The und rechts von Länggass Tee aus Bern

Suzanne gab mir einen Zhenshan Xiaozhong 正山小種 als sie zum Besuch kam. Als ich diese Verpackung öffnete, steigt sofort die typische Rauchnote und eine fruchtige Longgang-Note in meine Nase ein! Ich war sehr begeistert von diesem Zhenshan aus Strassburg.

Gestern war ich bei Gerhard und Kathrin in Bern zu Besuch. Es war ein unglaublich schöner Tag! Wir sassen im Garten und ich wurde kulinarisch von der Familie Lange richtig verwöhnt! Wir tranken den Zhenshan ebenfalls zum Schoki-Kuchen! Kathrin und Gerhard haben ebenfalls Zhenshan Xiaozhong von zwei verschiedenen Qualitäten in ihrem Sortiment.

Ich habe einen schönen Zhenshan als Geschenk erhalten, nicht nur Zhenshan, sondern auch Shifeng Longjing, Fenghuang Dancong und Tie Guanyin aus Anxi!

Vor 10 Minuten goss ich die beiden Zhenshan Xiaozhong 正山小種 auf. Die Blätter sind verschieden. Der Zhenshan aus Strassburg hat fast Dancong-artige Blätter, während der aus Bern gewöhnliche Schwarztee-Blätter hat. Mich würde es interessieren, warum dieser Zhenshan aus Strassburg lange grosse Blätter hat. Von Duftnoten der trockenen Teeblätter empfinde ich beide gleich fein und intensiv. Beide haben die typische feine fruchtige Duftnote nach Longgan (Longyan 桂圓湯). Wobei der aus Strassburg intensiv rauchig duftet – das stört Suzanne wohl, sie sagte, dieser Geruch sei nach „Speck“.

Beim Aufguss zeigt der Zhenshan aus Bern intensiver, obwohl der aus Strassburg grössere längere Blätter hat. Von Geschmack schmeckt der aus Bern geschmeidiger, aber der Zhenshan von Strassburg zeigt wesentlich mehr diese longgan-fruchtige Note und schmeckt dadurch interessanter. Für Suzanne wäre allerdings der Zhensahn aus Bern mehr ansprechen, denn dieser Zhenshan kaum rauchige Note besitzt und fein lieblich schmeckt.

Beider Zhenshan Schwarztees sind für mich zweifellos schöner chinesischer Schwarztee aus Fujian! Die Form und der Geschmack des Zhenshan aus Strassburg machen mich aber neugierig. Warum diese längliche Form wie ein Dancong oder besser gesagt wie ein Yancha? Wegen der originale Herkunft aus Wuyishan?

Zhenshan Xiaozhong 正山小種, der älteste roter Tee (Schwarztee) Chinas (Mitte der Dynastie sollte dieser Tee entstanden sein – 16. Jh.), stammt ursprünglich aus Wuyi Gebirge in Fujian (ca.. Zhensahn bedeutet – aus Wuyi-Gebirge! Die andere Xiaozhong Schwarztee kann nur Xiaozhong heissen, nicht Zhenshan!