Archiv der Kategorie: Pu Er und gelagerter Tee

Eine Veranstaltung von Schweizer Teeclub von You

Eine Veranstaltung von dem Schweizer Teeclub
Nach zwei Veranstaltungen letztes Jahr zu diesem Thema folgt nun der dritte Streich. Pu-Erh ist so faszinierend wie unerschöpflich, und es freut uns sehr, den Taiwanesischen Teemeister You für einen Abend begrüssen zu dürfen. Möglich hat dies Menglin Chou gemacht, die uns bereits auf unserer Reise 2009 in das Ladengeschäft des Meisters brachte. Daneben verbringt Meister You etliche Monate pro Jahr in der Provinz Yunnan, um dort direkt mit den Teebauern zu arbeiten und so die Qualität der Tees unter Kontrolle zu haben.

Meister You wird uns eine Einführung in diese ursprünglichste aller Teearten geben, deren Handel minstends bis ins 8. Jh. zurückverfolgt werden kann. Wir werden hören, wie die hauptsächlich in Fladenform angeboteten Pu-Erh erkannt, klassifiziert und qualitativ bewertet werden können. Selbstverständlich werden wir auch degustieren, und wir können gespannt sein, welche Sorten der Meister präsentiert und wie er sie kommentiert. Die Uebersetzung des Vortrages erfolgt durch Menglin.

Dieser Anlass ist ein Muss für jeden Liebhaber chinesischer Tees; wer letztes Jahr schon einen Pu-Erh-Anlass besuchte, bekommt hier eine Auffrischung und Vertiefung, alle Anderen eine Einführung aus äusserst kompetentem Munde.

Bitte wie immer anmelden über das Intranet, den Web oder per eMail an info@teeclub.ch.

Herzlich lädt ein,
der Vorstand

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Datum: Do, 25. September, 19 Uhr
Ort: Hotel Ascot, Tessinerplatz 9, 8002 Zürich, beim Bahnhof Enge Lageplan

Mitglieder kostenlos, Gäste Mitglieder Fr. 25.-, Nicht-Mitglieder Fr. 25.-

Yiwu Bo He Tang 薄荷塘

Bo He Tang, ein Bergdorf in den Bergregion Yiwu in Yunnan China.
Nach dem Bergdorf Wan Gong, noch drei Stunde zu Fuss ins Berginnen.
Nur ein Bauerfamilie in diesem Gebiet.
Nur 40 Kgs in diesem Frühling.
Die Teebäume wachsen gerade und prächtig.
Produzent: You, Jin Song
Jahrgang 2014 März

Yiwu Bo He Tang 薄荷塘 und die Nachtigall, die auf dem Pflaumenbaum nächtet

Ich bereue sehr, dass ich Natascha die Pflaumentassen verkaufte.
Pflaumenblüte haben im Tee und in der Dichtung eine tiefere Bedeutung, als die kollektiv zelebrierte Kirschblüte. Überhaupt im Tee versucht man durch die Gestaltung von Selektion des Spielzeugs über eigene Empfindung und Gedanke auszudrücken. Obwohl man nicht über sich selbst spricht, liess man alles durch Tea-Toys über sich selbst sprechen. Insofern sind Pflaumentassen recht aussagekräftig, wenn man gewisse Lebensgefühlt mit den anwesenden Teefreunden teilen möchte, oder den Tee mit der Tasse sprechen lassen will.
Pflaumen blühen im Winter, wird als Vorbote in der chinesischen Kultur für Frühling betrachtet und als Sinnbild von Schönheiten, die in der schwierigen Zeit auch zu sich selbst stehen. So rein wie der Schnee und so aufrichtig wie die Jade. Sein Duft ist so zart und zurückhaltend wie der Duft aus dem Schatten – für sich sprechend und ruhend. Süss aus der Reinheit, blumig und zugleich edel.
Das, was man über Pflaumenblüte dichtet und lobt, erinnert an eine Schale Bo He Tang aus Yiwu. Der Aufguss ist tonisierend, facettenreich und geschmeidig. Wie ein Pflaumenblüte!
Leicht nach Minz – so kühl wie der Schnee rieselt. Leicht nach frisch öffnenden Blüten – so zart wie ein Blick einer Schönheit, wenn sie beim wehenden Brise lächelt. Leicht nach Textur des Seidentuchs – so sanftmütig wie ein streifender Finger.

Was beinhaltet alles in einem Bild wie Pflaumenblüte? Insofern ist es total langweilig, wenn man ein purer weisses Teatoys verwenden würde!
看來豈是尋常色,濃淡由他冰雪中。
(Gedicht von Cao Xueqin)
Die Schönheit ist aussergewöhnlich, ihre Farbe und Anmut reflektiert durch den Schnee.

Ein aussergewöhnlicher Tee, ein aussagekräftiges Teegefäss und eine wunderbare Zusammenkunft, um den Regen, der durch die Spiegelgasse tropft und streift, zuzuhören.
Vielleicht wird auch ein Kaiser neidisch werden, von der Ruhe und der Schönheit des Seins.
Einmal spazierte der Kaiser zufällig über einen Garten und wurde berührt von dem Anmut des Pflaumenbaums. Er veranlasste einen Umzug des Baums in seinen Hof.
Der Herr des Pflaumenbaums schrieb ein Gedicht:
Was hätte ich antworten sollen,
wenn die auf dem Pflaumbaum nächteten Nachtigall mich fragt,
wo sich der Baum nun befindet?

Wenn der herbstliche Wind weht, wo werden wohl die Blüten landen?
Ich halte meine Schale bereit! Und ich bin glücklich, dass die Schneeblumen in ihr landen. Die Nachtigall werden zu mir fliegen und findet sein Zuhause in einer Schale Bo He Tang.

Besuch von Pu Er Meister You 2014

Herzlichen Dank fuer die rege Interesse fuer Workshop mit You.
So wie es aussieht wird ein Workshop mit ihm am 21.09 in Frankfurt stattfinden. Das genaue Themen und Ort werde ich hier noch veröffentlichen.
In Zuerich wird ein Vortrag mit Degustation am 27.09 stattfinden und ein Workshop am 28.09 in Shui Tang an der Spiegelgasse stattfinden.
Wenn die Themen und genaue Details klarer werden, werde ich hier sofort ankündigen.
Herzlichen Dank!

Besuch von You 2014 in Frankfurt in Zürich

Wie kann man die Entwicklung des Tee im Europa vorantreiben? Eine gute Entwicklung mit fundiertem Wissen und einem klaren Geist?
Seit einiger Zeit führe ich regelmäßig Teefreunde nach Teeanbaugebiet wie in Yunnan und Taiwan. Aufgrund von der Kapazität kann ich immer nur wenige Teefreunde mitnehmen. Und die mitgehenden Teefreunde müssen meine Temperament ertragen und den Stress der Reise mit erleben. Auch wenn viele Leute oft mitgehen wollen, sage ich oft ab, weil es nicht um die Reiseerfahrung eines Individuums handelt, sondern eher um Tee. Man muss verrückt nach Tee sein, um mit mir auf Reise zu gehen.
Das Beste ist, den Meister nach Europa einzuladen.
You arbeitet seit fast 15 Jahren mit Pu Er Tee, nicht bloss als ein Händler, sondern als ein Mensch, der eine Vision hat. Damals war der Preis von den so genannten Taidi-Cha (Plantage Tee) höher als der Gushu Cha (Tee aus alten Teebäumen, die mindest über Einhundertjahre alt ist) und die meisten Teebauer in den Bergen wussten nicht mehr wie man in der alten Zeit den Tee machte.
Er trug Gusseisenwok in die Bergen, schlief bei den Bauer auf den Boden und ging mit Tee pflücken. Somit wird Vertrauen Stück für Stück aufgebaut, das Wissen über die alte Teeproduktion Schritt für Schritt wieder ausprobiert und entwickelt und weiter gegeben.
Es sieht so aus, dass er am 21. 09. in Frankfurt ein Workshop geben wird. Und am 28.09. in Zürich. Weiter Themen und Details werde ich hier ankündigen.
Wenn Du Dich für Pu Er interessierst, verpasse es nicht.

Bu Lang Shan 布朗山 und der Junge in Melancholie

Bu Lang Shan 布朗山 und der Junge in Melancholie

Durch Bu lang Shan fuhren wir mit einem jeep und über drei Stunde gefährlich durch die Landschaft hoch und tief kurvten. Wir hatten nicht viel über Bu Lang Shan gesehen, aber viel Schatten von Teebäume, sehr viel Staub und ganze Menge Löcher auf der Strassen.
Der Tee aus Bu Lang Shan ist begehrt, weil Lao Ban Zhang dort liegt und die meisten Pflückgut aus diesen Regionen als Lao Ban Zhang Pu Er verkauft wird. Ein Tee, der oft versteckt und verdeckt wird. Ein Tee im Schatten.
So ein Tee, der unter dem starken Name von Lao Ban Zhang schattiert wird, oft als zweite Geiger betrachtet wird, kann allerdings eine überzeugende Präsenz selbst aufweisen.
Prägnante Duftnote nach Wald und ein Hauch von Kampfer, dessen Blätter wie nach einem Frühlingsschauer anfangen wohlriechende Nuance auszustrahlen, füllte den Mund und versetzte mich sofort an den Spaziergang zwischen den Teebäume und Gräser. Weniger streng, mehr integrierende Breite fühlt man sich von diesem Tee umarmend im Vergleich zu Lao Ban Zhang. Mehr Waldboden und erdige Note merkt man aus dem Aufguss im Vergleich zu den Lao Ban Zhang, der fast ähnlich wie elitären Haltung aussieht, wenn sein Aufguss zentrierte und Richtung aufweisende Energie vermittelt. Bu Lang Shan führt dich zu dem Ort, wo Du heimisch fühlt und dein Dasein spürt.
Spät Samstagnachmittag machte der Tim gerade einen Tuo Cha 1990. Sein Finger wurde von Messer gestochen. Der Tuocha ist hart. Es blutete. Trotz dem Schmerz, sagte der Junge, dass Shui Tang lebensverändernd sei. Warum? Weil er Freude am Aufstehen hat – an jeden Tag. Weil er sich dann überlegt, mit welchem Tee er aufsteht und sich darauf freut.
Ich war nicht in heller Stimmung, aber seine Wörter schenkte mir viel Licht. Er sagte, japanischer Teeraum, als wir vor zwei Wochen zusammen mit Ulrich Cha No Yu übten, vermittelte ihm ein Heimatgefühl. Auch der Tempel lächelte ihm an wie sein Heimat. Seine einfache und klare Aussage erhellte mich und dachte auf einmal an dem dunklen Waldboden von Bu Lang Shan. So breit und erdig wie das Heimat. Der Junge erzählte mir, dass der Tee und der Tempel oder der Teeraum die helle schöne Seite des Lebens sind.
Schöne helle Seite?
Was ist denn die dunkle Seite?
Der Junge sagte, es ist auch schön. Es sind eben schöne dunkle Seite!
Wie sieht die schöne dunkle Seite aus?
Er zeigte mir die zwei Bilder: das blaue Bild mit dem Titel: der Junge in Melancholie und das andere Bild im Wald.
Also! Plötzlich verstand ich, dass der Bu Lang Shan den Junge in Melancholie gut begleiten kann. Es ist ein Tee, der schöne dunkle Seite des Lebens willkommen heisst. Er beurteilt nicht, zeigt Dir keine Richtung und verlangt von Dir nicht ihm zu folgen. Aber er ist so breit und so bodenständig unbeirrt, wenn der Junge es will, findet die Hände wie die Seidenfaden von Ariadne, die ihm begleiten durch den Labyrinth des Lebens zu dem Pfad, wo er Schritt für Schritt einen Weg macht.

Bu Lang Shan Fladen aus Ge Xin Long Dorf, Jahrgang 2011, Produzent You, Jin Song aus Taiwan, Taoyuan.

Bangwei Gushu – das von Zeit begrabenes Geheimnis

Im Fluss der Zeit werden viele Ereignis akzeptiert, während viele Geheimnisse begraben werden. Manchmal bist du das Geheimnis von anderen. Manchmal ist der andere dein Geheimnis.
Die Zeit fließt. Manche Tee verschwinden. Manche Tee fluten nach vorne, weil sie ein bestimmtes Trend entsprechen, solche Trend werden wieder von einem neuen im Flut der Zeit ersetzt.
Buddhas Hand ist so ein Tee, der fast in Erinnerung von Teeliebhaber Taiwans vergessen wird, nur besessene Köpfe reden noch davon. Ich schätze ihn, weil er mir manchmal an einem Regenbogen erinnert, der auch ohne Regen und Sonne in meiner Tasse lächelt. Uralte Bäume von Buddhas Hand standen gruppenweise im Wald. Der Geschmack erinnert mich an dem Pu Er von alten Bäume aus Bangwei.
Ein Tee, der gleich wie ein Geheimnis, der im Flut der Zeit überschwemmt wird.
Sind Tees aus alten Bäumen im Geschmack ähnlich? You sagte ja. Sind alle Geheimnisse ähnlich, dass sie von der Zeit verschüttet werden?
Am Teetisch tranken wir zusammen den alten Bangwei von 2011. Noch recht jung, zart, so leicht flora wie auf eine Bergwiese, so geschmeidig wie mit dem Barfuß die Wiese zu streichen. Auf einmal wurde sogar Romeo ruhig. Ein seltener Tee, der so einen wie ihn auch beruhigt. Fühlt er sich getragen? Unbeschwert das Sein des Lebens am Teetisch zu genießen? Ich fühle mich getragen von der Leichtigkeit dieses Tees und von der Einfachheit des Geschmacks. Ein Tee aus alten Bäume die ueber 800 Jahre alt sind, könnte so eine Leichtigkeit des Seins in unsrem Herzen wieder vermitteln! Ich staune jedesmal über das Geheimnis dieses Tees, so alt und so leicht – wie das Sein zwischen Wolken und Wasser! So alt wie das Wolken und Wasser schon immer existieren und so zweifelsohne ausdehnend wie sie ineinander fließen.
Dieser Tee war auch ein Geheimnis, das ab und zu noch in Welle der Gedanke nach Vorne getrieben wird. Er verbindet etwas, was ich in meinem inneren Garten gut aufhebe zwischen mir und einer Person die mir viel bedeutete. Er war aber auch ein Fusstee, der mich in letztem Jahr bei meiner Fußverletzung getragen hat. Ohne ihn wäre der Alltag in Shui Tang ein Qual gewesen.
Manchmal wirst du ein Geheimnis des anderen ohne es zu wissen. Manchmal ist der andere deins, weil du es nicht aussprichst. So bleibt das Leben wie eine endlose Geschichte. Und der Tee ist das Geheimnis selber, sein Geschmack ist die Botschaft.

Heitere Pu Er Stimmung in Shui Tang

Ich bin zu beschäftigt mit meinen Chinesen in Baidu. Sie lassen mich gar nicht los. Wegen Pu Er bin ich doch zurück in meine deutsche Welt gekehrt.
Erstaunlich war die herbstliche Stimmung in Shui Tang so heiter wie im Frühling. Wir haben gelacht, degustiert und geredet. Obwohl ich zwei Male auf dem Tisch gehauen habe, weil das Geschwätz sehr laut war und ich mich bemühen muss so laut zu sprechen. Die Stimmung war so harmonisch und heiter wie unter dem Sonnenschein.
Was haben wir denn degustiert?
Die Neuigkeiten, die ich aus Yunnan mitgebracht habe. Ich bekamen viele interessante Muster aus Yunnan von You gesammelt, von Dorf zum Dorf, wo wir unsere Spuren hinterlassen haben. Von Dorf zum Dorf liessen wir unsere Erinnerungen wach rufen und diese spezielle Momente aus den hohen Bergen lassen uns übers Wolken bleiben. Ein so schönes Seminar mit vielen Wiederholungstäter trotzdem immer wieder spannend und lehrreich.
Die erste Runde haben wir verschiedenen chinesischen Tees degustiert um Pu Er zu verorten.
Die zweite Runde haben wir Wuliangshan Hong Cha (Schwarztee aus Wuliangshan), Wuliangshan Pu Er 2012 und Dienhong Premium 2013 degustiert. Die gleiche Ernte aus WUliangshan Frühling können zwei verschiedene Tees werden. Sehr gelungene Kreation von dem Schwarztee, früchtig und glänzend rot in der Tassen!
Die dritte Runde haben wir verschiedene Yiwu Huangshan degustiert, um die Unterschiede durch die Höhe festzustellen. Dann zwei Tees von Wistariahaus und von You aus Yiwu zu vergleichen.
Die vierte Runde: wir degustieren Tees aus verschiedenen Dörfer wo wir waren. Hua Zhu Liang Zi (Mengsong), Nannuo Shan, Lao Banzhang, Lao Man E Bitter, Lao Man E süss, Lao Man E Mischung. Der Tee aus Lao Man E (Bulangshan) hat zwei interessante Komponenten: süss und bitter. Als Mischung wird er oft als Lao Banzhang verkauft!
Die fünfte Runde: Mahei reife Blätter – was Bauer oft für sich zum Alltagsgetränk behalten haben, Mahei Gu Shu 2012, Yiwu Reife Blätter 1960, Yiwu Reife Blätter 1960 Blend. Diese Runde erklärt uns wie die reifen Blätter sich durch die Zeitreise entwickeln können, wie sie sich geschmacklich entwickeln.
Die sechste Runde: Degustation über die postfermentierten Tees: Klumpen, Lose Blätter (San Cha), Bulangshan Fladen von You 2013, Feuchte Lagerung (200?)
Die siebte Runde: Degustation von unserer selbst gemachten Fladen verglichen mit anderen Jingmai Ernte und Taidi Cha. Am Ende vergleichen wir Jingmai 1999, Xiaguan Tuocha 1999 und Grenztee 1990.
Unglaublich glücklich und gemütlich verabschieden wir uns und freuen uns auf das neue Oolong Seminar am 17.11. Sonntag. Mit neuem Erkenntnis aus Fujian und Guandong freue ich mit allen es zu teilen.

Hoffnung

Hoffnung

Am 01.01 schrieb Tim mir, „Hoffnung ist der Moment indem man ohne Sorgen lebet und sich dies der Zukunft weiterhin wünscht.“ Das sei seine weitere Interpretation 2013.
„Hoffnung ist dass man trotz den Sorgen an sich selbst glauben kann und vertraut, dass man durch diese Sorgen reift.“ Schrieb ich ihm zurück.
Dann ist Pu Er eine Hoffnung – bemerkte er.

Am den ersten Tag des Neujahres haben wir abgemacht, wiederzusehen. You hat die drei wertvollen Teesorten von drei tausendjährigen Bäumen aufgehoben und mir alles gegeben. Er versprach mir, dass er bereits fuer die naechste Ernte reserviert hat. Oder – er fragte, “ möchtest Du nicht einmal diese Bäumen sehen?“
Einmal selbst diese Bäumen zu erleben? Gerne. Ich weiß aber nicht, ob ich es schaffe. Es gibt zu viele Faktoren, die die Zukunft verunsichern. Er redet nicht viel wie immer, bereitete einfach Tee fuer mich zu. Er hat den Ort Jingmai vorgeschlagen, mit mir einen Pu Er Edition selbst zu machen. Ich sagte, ich würde nur lieber zuschauen. Ich will meine Hände nicht verbrennen und bin nicht scharf anderen Leute zu erzählen, dass ich selbst den Tee samt meinem Hand verbraten hat. Er lachte. Fuer mich machte er einen Jingmai, ein Tee aus einem unglaublichen Wald von über 500 Jahren alten Bäumen. Der Aufguss vorbereitet sich in meinem Koerper, breit und weit, horizontal und vertikal. Mein Ruecken wurde gestärkt und meine Augen auf einmal klar. In dieser Klarheit glaubte ich den Ruf aus diesem tiefen Wald zu hören! Leicht blumige und suesse Noten hinterlassen Spuren auf den Zunge. Es pendelt zwischen Hoffnung und Sorgen.
Dann zeigt er was er neulich mit Töpfermeister gemeinsam kreiert hat. Die fließende Glasur erweckt fast den Eindruck eine Kieferallee – ja, Kiefer (Masu) so nennt er sich immer. “ ich würde die Glasur matter bevorzugen. Es glänzt zu sehr fuer mich.“ Meine direkte Art gefällt ihm, er nickte. Auch der Siegel von ihm ist zu markant, ich würde es zurückhaltend gestalten…
Die Zeit verging, er fragte mich, ob ich seine Tees zurück verkaufen will? Ich lachte, „Nein niemals.“ Er sollte warten bis zur naechsten Finanzkrise, dann kann er wieder paar wertvollen Fladen zurück kaufen. Aber ich behalte meine gerne in meinem Keller!
Dann erzählte er mir über eine Anfrage aus Paris. Er sagte, er arbeite nur mit mir. Ich binde niemanden und jeder hat freie Willen. Ich sagte ihm, dass es mir nicht stören sollte, wenn er seine Teekanal erweitert. Er ist frei. Wenn das Leben fließt, dann treffen wir bestimmte Begleiter an einem richtigen Zeitpunkt und an einem richtigen Ort. Ich habe Vertrauen, dass jeder den richtigen Weg fuer sich selbst wählt. Wenn wir uns eine Zeitlang begleiten können, ist es mein Glück, wenn nicht, dann wünsche ich ihm aus meinem Herzen das Beste. Jeder Mensch hat im Herzen einen Garten. Wenn ein Besucher kommt, teile ich gerne Teile meines Gartens mit ihm. Wenn er geht, möchte ich ihm ein schönes Blumenstrauß schenken.
Wer weiß, was sein Tee in Paris macht? Aber ich liebe klare Woerter. Klarheit ist die beste Medizin gegen Komplikation. Klare Aussage tut in dem Moment weh, aber heilsam. Es ist einfach fuer die Menschen in diesem Alpenland schwierig, weil sie dachten, dass es verletze anderen.
Jeder Teetisch gleicht ein Zeitloch. Es war wieder zu Zeit zu gehen! Was bedeutet schon die Stunde mit einem Teefreund zu verbringen?
Er fuhr mich zur Ubahn Station. Ich stieg aus und kehrte wieder um. ich sollte gehen, aber meine Schritte schreiten nicht. Ich fragte ihm, ob ich ihm das Geld fuer die Frühlingsernte vorstrecken soll, um ihm den Anfang zu erleichtern? Er schüttelte seinen Kopf. Das grüne Licht blickte, er musste gehen, “ lebe wohl“ sagte er. Er fuhr ab.
Es war nass und kalt in dieser Stadt.
Mein Fuß tat weh.