Archiv für den Tag 27/11/2015

Was ist ein Teemeister III

3. Wie entsteht ein Meister?

Ein Meister, der einen Meisterbrief bekommt, ist als Meister zu bezeichnen. Das ist eine Bezeichnung der Ausbildung.

Aber was ist ein Meister, bei dem man etwas lernt? Etwas, was nichts mit Ausbildung zu tun hat?

Serafino hat kein Problem, zu behaupten, dass ich seine Meisterin bin.

Er macht mich zu seiner Meisterin. Aber ich kann nicht behaupten, ich sei seine, bevor er es selbst angibt.

Der Schüler macht eine Person zu seinem Meister.

Ich bin eine Soziologie und dann eine Verkäuferin oder eine Unternehmerin. Teemeister bin ich nicht. Das meinen die anderen. Es ist eine Projektion, zu der ich als ein Individuum Abstand halte. Andererseits schlüpfe ich immer wieder in diese Rolle, um Tee zu vermitteln. Aber es hat mit meiner Person als Menglin nicht viel zu tun.

Dieses klare Bewusstsein pflege ich. Ich bin ich. Tee ist Tee.

Wie entsteht ein Meister in Sinne von Schüler-Meister-Beziehung? Ab dem Moment, dass Du jemanden zu Deinem Lehrer machst. Dieser Person schenkst Du Vertrauen, auch wenn Du sie oft nicht wirklich verstehst und dass Du immer wieder aus dem Komfortzone rusgeworfen bist. Bevor du es machst, beobachte sie gut.

Was ist ein Teemeister? II

Anschliessend an die vorherige Diskussion.

2. In den Jahren etwa von 3000 bis 2800 v. Chr. erlangte die Verehrung des Sonnengottes zunehmend in alten Ägypten. Mit dieser Herausbildung des Sonnenkultes, was das Yang/Männliche Prinzip verehrt, kam es zu einer Entwicklung von Rechtslehre, Wissenschaft, Geometrie, Ackerbau und Architektur. Es war ein gewaliger Fortschritt der rationalen Kultur, eine Entwicklung der „männlichen“ Welt, der Welt der klaren strukturierten hierachischen Ordnung.

In dieser von „männlich/Yang“ Prinzip beherrschten Gesellschaft lebt man eine Tendenz vor, alles zu nenennen, integieren und einordnen. Etwas, was aus dem Rahmen fällt, ist gefährlich oder falsch. Es ist klar, dass es eine Teeschule gibt, die Teemeister hat und er ist ein Mann. Er ist ein Mann und wusste von Anfang an, dass er es ist. 

Ist diese Tradition demokratisch? Ich habe die Weisheit nicht, es zu beurteilen.

Demokratie hat etwas zu suchen, wo die spirituelle Entwicklung wichtiger ist als die Gleichheit? Du siehst, die Dinge sind nicht pauschal zu betrachten.

Der Drang, ein Können zu benennen, zu beurteilen und zu institutionalisieren, ist ein Phänomen unserer Gesellschaft, die nach dem Prinzip „Yang“ handelt.

Das Spirituelle in einem Institution zu erzwingen geschieht ebenfalls in dieser Logik.  

Wie kann man das spirituelle „Können“ messen und beurteilen? Ist ein Zenmeister, der ein „Shio“ (ein Zertifikat, die von japanischen Schulen verteilt wird) erleuchtet? Wenn man diese Meister nicht regelt oder ordnet, gibt es nicht Scharlatan?

Doch. Es gibt immer Scharlatan. Sie zu begegnen und sich von ihnen zu befreien ist ein Teil des spirituellen Weges. Auch ein Meister entwickelt sich. Er braucht Reifung. Mein Zen-Lehrer sagte mir, Erleuchtung findet jeden Tag statt, nicht nur einmalig!

Wie geht es bei dem Beurteilen eines Meister bei einem Meister? Das weiss ich nicht. Vielleicht ist dieser Satz ein guter Anfang für uns weiter nachzudenken: Von Geist zu Geist. Von Herzen zum Herzen.

Der 2. Patriarchat des Zen lächelte, als Buddha ein Lotusblüte in die Hand nahm. So bekam er die Weitergabe der Buddhaslehre. Diese Blüte ist ein Sinnbild von Illusion.

Teemeister, was ist das?

 Tim bat mich um eine klare Definition von dem so genannten Teemeister.

Was ist das?

Mir fällt es recht schwer, ihm bei dieser Frage zu helfen. Aber wenn ich mir wagen würde, würde ich versuchen aus drei Ebene ihm zu beantworten.

1. Teemeister ist eine Vermischung von Vorstellung der Ausbildung und der Bildung. In der normalen Berufswelt braucht man eine Zertifikat oder ein Diplom. Zum Beispiel Meisterprüfung oder Magisterprüfung. Danach gibt das Ausbildungszentrum uns einen Schein, der unsere Fähigkeit bestätigt, um ein Können auszuüben.

Teemeister bezieht sich hier nicht um eine Ausbildung von Beruf, sondern um einen spirituellen Weg. Chen, Huan Tang, mein Lehrer hat zufällig eine Zertifikat, die einmalig war und dessen Prüfung nicht wiederholt wurde. Die Menschen, die sich mit Teeherstellung beschäftigen, verfügen normalerweise keinen Schein. Es ist eine Ausbildung ohne Insititutionen. 

Neulich möchte die Regierung es institutionieren. You und seine Frauen haben diese Prüfung belegt. Es war aber bloss eine trockene Uebung! Keinen Tee wurde wirklich gemacht. Es war so abstrakt, dass You schlechtere Note bekam als seine Frau! Ueber solche Kuriosität hat Atong immer belächelt und bat mir an, so viele Zertifikate wie ich es mir wünsche zu verteilen.

Wir sehen die Problematik etwas zu institutionalisieren, was vielleicht besser in einem scheinbaren chaotischen Zustand überlässt. Atong legt keinen Wert auf so etwas. Ich auch nicht. Ein Titel, ein Plakat oder ein Papier können nur teilweise Siegeszug feiern, während das wahre WISSEN und der gelebte Weg Nachhaltigkeit aufweisen.

Wie ist mit dem japanischen Teeweg? Es gibt auch Teemeister, nicht wahr? Was ist mit dem Zen-Meister und Roben-Weitergabe?

Um diese Frage zu beantworten, nehmen wir das Wesen der Institution in die Lupe. 

 
Der Lotus blüht im Tee. Der Blüte im Wasser ist bloss reflektiert, ist eine Illusion. Diese Teetasse drückt es aus.