Archiv für den Tag 09/04/2014

Duft von Narzissen

Bevor Sven nach Freiburg zog, pflanzte er mir paar Zwiebel auf meinem Balkon. Er sagte, es sei eine Ueberraschung.
Eine schöne Ueberraschung, wenn dieser Frühling so früh anklopft, sah ich eines Tages blühende Narzissen vor meinen Augen.
Ich wollte nie ein Haus haben, weil es viel Kompliziert ist, sich mit einem Haus zu beschäftigen. Sehr wahrscheinlich liegt irgendwo in meinem Schatten aus einem Haus zu stammen, wo man seit 6 Generationen wohnte.
Eine ideale Form des Lebens ist für mich irgendwie ohne zu viele Unbewegtes bei sich zu haben, zum Beispiel ein Haus, ein Grundstück oder ein Stück wertvolles Möbil. Ich bin gerne eingeladen von Menschen, die irgendetwas besitzen. Sie besitzen es und müssen sich darum kümmern, während ich jeder Zeit abhauen kann.
Sich mit Pflanzen zu beschäftigen tue ich nur mit Kamelia Sinesis. Bei mir überleben aber nur die trockene Form von dieser Gattung oder die selbstständigen Orchideen, die mit mir klar kommen und immer blühen.

Es gibt eine speziele Art von camelia Sinesis, sie heisst Narzissen – Shui Xian, eine Gottheit des Wassers.
Aus diesem Pflanzen des Camelia Sinesis macht man meistens Oolongs und neulich immer mehr Schwarztee. Bekannter Shui Xian kommen aus Guangdong, auch angepflanzt von spezieler Minderheit in China, meistens in Hochland und wenn er von dort stammt, hat er einen wunderbaren Abgang, der uns an das Unbewegte des Lebens erinnert, an Bergen, an Felsen und an einem Halt. Natürlich gibt es auch in Fujian Shui Xian, zum Bespiel aus Zhangping, wo man diesen Tee zu einem viereckigen Ziegel presst und im Papier wickelte.
Aus Taiwan werden diese Pflanzen oft in der Nähe von Taipei angebaut, denn Wenshan-Gebiet (der Bergregion um Taipei) ein ältestes Teeanbaugebiet Taipeis ist. Dort kommt wunderschöner Shui Xian in Oolong und auch als Schwarztee, der ganz selten ist und seit zwei Jahren wieder nicht verfügbar ist.
Sicher kommt auch Shui Xian aus Mingjian von Atongs Garten. Dort ist der Shui Xian als ein allein stehender Baum und wird als Shui Xian Dan Cong bezeichnet. Ich nenne ihn in Shui Tang der Garagebaum – jenseits von jeder Tee-Romantik. Der Shui Xian Dan Cong von Atong steht halt vor dem alten Garage!
Romantik bei Namen des Tees zu suchen ist überflüssig. Der Duft von Shui Xian versetzt mich nach meinem Heimat, wo im Moment ganz heisst in der politischen Auseinandersetzung steht und die Menschen müssen sich überlegen, wohin wir weiter gehen – gemeinsam weitergehen. Ich rieche die schönen Narzissen, nehme eine Tasse Shui Xian aus Shiding und mein Heimat ist nicht so weit.

Die Zeit bleibt im Tee still

Vor paar Hundertjahren veranstaltete Rikyu im Erlaubnis des Shogun Hydeyoshi in der Nähe von Kyoto eine Teezusammenkunft. Eine einmalige und eine grenzüberschreitende.
Einmalig, weil es nie zuvor möglich war, ein Teetreffen für allen Teeliebhaber offen war.
Grenzüberschreitend, weil es ein Treffen war, wo Klassen und Reichtum keine Rolle spielten.
Jeder vor dem Tee war gleichwertig. Jeder Tee war gleichgültig – gut!
Es war reiche Leute wie der Shongun, der seine Spielzeuge zur Schau stellte. Es war arme Teefrick, der gerösteten Reis zermahlt und wie Macha aufschlug.
Es war einmal und einmalig.
Heute reiste die Enkelin von Rikyu nach Zürich und bereitet für allen eine Schale Tee zu, nur weil DU ein Teeliebhaber bist.
Im Tee bleibt die Zeit still, denn der Geist des Tees ist zeitlos.

Lieber Teefreund, wenn Du Musse hast und darin eine Möglichkeit siehst sich mit Tee zu vertiefen, das wäre eine schöne Angelegenheit!

Datum: Samstag,
 3. Mai 2014, um 11 Uhr
Ort: Universität Zürich,
 Saal KOH-­‐B-­‐10
 
Vortragende: Frau SEN Makiko
Eintritt frei
Email:
 tankokaizuerich@gmail.com
Tel: 0774768904