Oft kommen Kunde, die mit mir über Fairtrade diskutieren wollen. Das ist ähnlich wie Diskusion von Vegetarismus und Bio-Produkte, emotional geladene Themen, weil die Menschen glauben, dass was sie tun besser sei.
Warum ist man bereits besser, wenn man glaubt, etwas zu unternehmen? Warum ist man korrekt, wenn man keine Tiere isst oder mehr für einen Produkt bezahlen will?
Warum muss man sich überhaupt besser als die anderen fühlen?
Ich versuche immer mit meiner Art Fairtrade zu erklären:
Weil jemand sehr intensiv sein Kapital investieren, will er das maximale Gewinn aus dem Geschäft machen. Weil sehr viele Menschen nicht bereit sind für einen guten Preis für einen Produkt zu bezahlen, werden die Preise künstlich niedrig gehalten. Weil die Preise so tief sein müssen, werden bestimmte Menschen unterdrückt.
Fairtrade ist interessant, weil manche Menschen extrem wenig für eine Leistung bezahlen wollen, weil manche Menschen extrem viel daran verdienen wollen, weil manche Menschen extrem wenig für seine Leistung bekommen.
Wenn man mehr dafür bezahlt, verändert sich diese Handlungskette?
Ich habe keine Weisheit und beantworte diese Frage nicht.
Fabio ist super cool – er sagte zu mir: „Menglin, es gibt kein Fairtrade im Leben!“
Fabio und Anna, zwei getarnte Vegetariare unter unserer Gruppe. Ich warnte ihm, dass er mir kein Problem machen darf, ansonsten werde ich zickig und beisse. Wie soll ich überhaupt den Teebauer in den Bergen Yunnans erklären, was für Probleme diese Menschen in dieser Wohlstandsgesellschaft haben mit dem Essen! Sie waren super cool und machten mir nie ein Problem. Sie assen in der Stille ihre Blätter und Kannichen Mahlzeiten. Ich habe sehr viel Respekt vor ihnnen.
Fabio ist mutig und erzählte in Shui Tang vor anderen Teefreunde, dass er es sehr fair fand in Yunnan.
Das städtische Bürgertum und die Langnase pilgerten selbstständig nach Lao Ban Zhang, weil sie an ihr Geld glauben. Wenn man Geld hat, kann man gute Dinge kaufen.
Dort in Yunnan ist es anders. Das Geld stiesst an der Grenze – oder man kann es sogar mit einem negativen Begriff besetzen: Betrug.
„Nein, das ist kein Betrug, Menglin!“
Fabio behauptete, dass die Käufer selbst zu Teebauer gehen und Tee direkt bei Bauer degustiert bekommen. Sie kaufen den Tee, den sie selbst bestimmt hat. Das ist doch kein Betrug! „Das ist bei dem italienischen Olivenöl nicht anders!“
Koreaner haben recht, wenn sie unter den alten Bäumen zelten. Sie haben zwar keine Ahnung, wie ein Tee von alten Bäumen schmecken. Aber wenn sie genügend lang unter den Bäumen schlafen, können sie den Prozess kontrollieren. You hat auch so vor 15 Jahren angefangen. Step by Step bewinnst Du mit dieser dummen Methode Respekt von Teebauern und dann ensteht eine nachhaltige Beziehung.
Bei den Koreaner gibt es noch ein Hacken – sie können die Herstellungsfähigkeit des Bauers nicht beurteilen… Tee ist eben ein Produkt einer Kultur und Tradition, was mit Menschen sehr eng verknüpft ist! Deswegen ist nicht alle Gushu-Pu Er gut, nicht alle Bio Tee sind geniessbar…
Jetzt sage ich in Shui Tang zu meinen Besucher: „Möchten Sie Fairtrade? Was für auto fahren Sie? Was für Smartphone haben Sie? Die Bauer daoben fahren BMW oder VW, sogar Porsche und fast alle Bäuerinnen haben ein I-PHone 5. Wollen Sie Fairtrade? Der Pu Er ist ein echter Fairtrade!“
Ich will auch Teebauer werden, wenn das so profitabel ist. Kann mir keine Auto und kein Iphone 5 leisten. Und man hat einen harten aber schönen Beruf!
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