Ich hätte nie gedacht, dass ich mit einem katholischen Mönch anfreunden würde.
Aber er ist von sich allein gekommen.
Als Kind auf einer kolonialisierten Insel hat man ein zwiespältiges Verhältnis zum Christentum. Die missionarische Eifer auf der Strasse Taipeis und manche wertende dualistische Trennung von Gläubigen und Ungläubigen und daraus entstandenen Heilsanspruch trieben mich als Jugendlichen an die Seite der Atheist. Selbstverständlich bezeichne ich mich selbst als ein Kind der Aufklärung.
Als ich langsam den Weg zu meinem wahren Selbst durch Zazen und Tee gefunden habe und paar Schritte geschritten habe, verstand ich, dass diese emotionale Trennung, was ich von Christentum empfand ein Stück meiner Geschichte ist und nur ich selbst für mich auflösen muss. Je mehr der Weg weiter beschritten wird, desto mehr verschwand die Grenze.
Diese Grenze ist tatsächlich aber nicht gänzlich verschwunden nachdem mein Fuss in Rasa verletzt wurde. Etwas ist anders geworden. Ich begriff allmählich, dass das Leben ein Fluss ist und wir sind diejenigen, die Steine in diesem Fluss legen und um ihn selbst zu brechen. Wenn ich aber aufhöre es zu tun, dann fliesst das Leben grenzenlos. Ich bemerke auf einmal Menschen, die ich sonst übersehen hätte. Ich begreife Chance, die ich mir sonst nicht trauen würde. Ich lerne zu warten und mich zu binden.
Als ich „das deutsche Requiem“ von Brahms zum ersten Mal hörte, war ich im Flugzeug zu dem kranken Bett meiner Mutter. Ganz hatte ich nicht verstanden, worum es geht. Warum wo Tränen gesät werden, wird geerntet. Als ich das kranken Haus betrat und meine Familie beobachtete, wusste ich, das, was wir von Kosmos reichlich beschenkt wird, ist ein Trost für Lebenden und für die Lebenden, die Leid tragen. Auch ich fühle mich getröstet, wenn das Stück jetzt an mein Ohr lief. Klar, der Gott verlässt uns nie, auch mich nicht. Die Liebe ist bedingungslos.
Es schien unglaublich selbstverständlich, dass ich Sebastien kenne. Scheinbar ist es natürlich, dass ein katholischer Mönch über die Schönheit des Lebens mehr bewusst ist als ein Gewöhnlicher. Er entdeckt am Teetisch den Tee und steckt anderen hinter dem Mauer diese Schönheit an. Als ich zu seinem Geburtstag fuhr, stand Dechen vor der Klostertür. Obwohl wir uns nicht kannten, wusste ich, dass ich einfach ihr folgen musste. Ich wurde und werde geführt. Am diesen wunderbaren Abend lerne ich Menschen kennen, die die Grenze zwischen Westen und Osten, Musik und Poesie stets überschreiten. Wenn der Fluss nicht von selbst geworfenen Steinen behindert wird, wenn wir nicht immer von Zweifel oder Denken abgelenkt werden, dann kennt der Fluss keine Grenze.
Archiv für den Monat Oktober 2012
La Stanza
Nebel, fallende Blätter und unangenehmer Druck im Kopf – es ist herbstlich.
In dem Kongresshaus war die Luft stickig und auch wenn das Thema spannend ist, muss ich ab und zu meine Augen zumachen. Mein Kaffeesucht meldet sich ganz laut und meine Hände fangen zu zittern. Es ist ein schlimmer Tag mit einer schlimmen Sucht!
Swiss Brother Alex wollte mir zu seinem Lieblingscafe bringen. Ich wollte Schritte sparen, fand leider keine Kaffeestände im Haus. Schliesslich liefen wir tatsächlich zu seinem Cafe.
Aber das Cafe gefällt mir sofort! Ich spüre wie Freude aufsteigen, Eine Tasse bracht mir der junge Kellner. Ich trank den ersten Schlucht…
Ja, es ist ein Kaffee, der meinen Tag retten kann! Es sind Tropfen, die mich so glücklich zum heulen bringen können.
La Stanza, kann ich wirklich nur empfehlen. Die besten Zutaten in diesem Cafe sind natürlich die hübschen und gut gekleideten Herren, die am Bar stehen.
La Stanza, Bleicherweg 10, 8002 Zürich.
Der andere Vollmond-Gruss
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Dieses süsse Video hat Atong (mein Lehrer) mir geschickt. Allen Teefreunde seien gegrüsst.
Der herbtliche Vollmond, ein Fest
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Gestern war das traditionelle Vollmondfest in der chineischen Kultur. Eine Nacht, wo vertraute Menschen sich versammeln, um zu essen…
In Taiwan grillieren wir am Abend und essen Pamelos. Bei einer Tasse Tee teilen wir den Mondkuchen. Meine Schwester schickte mir vor 5 Tagen den frischen Mondkuchen, dafür hat das schweizer Zoll 47 Sfr. abkassiert.
Anstatt zu grillieren war ich bei Escholzmatt bei dem Alchemist Stefan. Wir haben zusammen eine Tasse Pu Er aus Bangwei (ein 1400jähriger Baum) geteilt. Zufrieden und verhext freuen wir uns auf die nächste Tasse Tee in Shui Tang.
Das süsse Vedeo erhielt ich von dem Produzent dieses Bangweis You Jinsong. Ich hoffe es versüsst auch Euren Abend!