In jedem 15. Juli von Mondkalender ist ein wichtiger Tag für Lebewesen in Jenseits – so wurde ich erzogen. Ab dem ersten Juli darf man bestimmte Termine nicht einhalten, bestimmte Tätigkeiten nicht unternehmen und bestimmte Orten nicht besuchen. Manche tun es aus Angst, manche tun es, weil es noch etwas gibt in deren Vorstellung, was heilig bedeutet. Das Monat Juli ist ein Monat für Geister. Sie dürfen in diesem Monat sich frei bewegen.
In dieser Weltvorstellung gibt es eine Trennung zwischen Yin und Yang. Wir bewegen uns in der Welt des Yang, während „sie“ in der Welt von Yin leben. Wie wird man zu Geister? Geister sind Wesen in der chinesischen Vorstellung, die an das gelebte Leben anhaften und sich nicht reinkarnieren können. Manche können es loslassen, weil sie ermordet wurden, wie Kriegsopfer oder Gefangen. Manche sterben ohne zu wollen und noch sehr an das irdische Leben anhaften. Diese ruhelosen Seele irren sich herum und haben keinen Ausweg.
Heute ist der Tag, wo diese irrenden Seele einen guten Tag haben dürfen. Sie werden in Taiwan von jeder Familie eingeladen. Sie bekommen frisches Wasser, Zahnpaste und Zahnbürste, sogar Tonic Wasser und Creme. Auf dem Ofpertisch hatte meine Grossmutter immer Tee und Sake bereit. Natürlich gibt es eine köstliche Mahlzeit dazu. SIE werden in Taiwan als Die Guten Brüder genannt. Gute Brüder anstatt böse Geister. An diesen Tag werden sie eingeladen, getröstet und respektiert. Einen Brücke bauen zwischen Hier und Dort.
Wenn Du jetzt in Taiwan bist, kannst Du an angegebenen Feste teilnehmen.
Unten poste ich paar Fotos von einem Tempelfest, wo die Guten Brüder auch willkommen waren. In dem Link von YouTube Film erzählten drei Personen, die bereits gestorben sind und am 15.07 von den Bewohner in Taiwan empfangen wurden. Die junge Mutter erzählte, dass der 15.07 der glücklichste Tag im Jahr für sie ist. Sie können sich waschen und schön machen für die kommende Zeit. Sie hat nicht erwartet, dass die meisten Familie als Familie erscheinen und sie willkommen heissen!Der ältere Herr im Schaukelstuhl erzählte, wie sehr er sich bei den freundlichen Menschen bedanken wollte – leider spüren die Lebenden seine Intension nicht. Der junge Mann mit dem Katze sind erfreut über die Tierliebe und Grosszügigkeit der Taiwaner. Die schöne Tradition wird von vielen gesamten Familien gepflegt und weitergegeben.
SIE fühlen sich respektiert, nicht als Fremde, sondern als Brüder und Schwester. SIE wollen sich bedanken bei den Menschen, die noch an die Verstorbenen denken und an unbekannten Toten gedenken können!
Wie wäre eine Gesellschaft, die nur aus den Lebenden bestehen? Wie wäre eine Gesellschaft, die nicht an die Toten denken? Wie wäre eine Gesellschaft, wenn die Toten keinen Platz mehr erhalten?
Heute mache ich eine Schale Tee für die Guten Brüder und wünsche Ihnen viel Freude und viel Mut zu dem nächsten Schritt ins Unbekannten!