Archiv für den Tag 18/05/2015

Das Privileg jung zu sein

Der Sohn von Atong war ein intelligentes und aktives Kind. Es war in der Grundschule, wo er manchmal mitten im Unterricht aufstand und spazierte. Somit wurde er stigmatisiert und seine Eltern mussten oft in die Schule gehen, sich für ihn entschuldigen.
Er wurde erfolgreich unterdrückt und schaffte doch an die Elite-Universität.
Nach der Uni wanderte er nach Japan und startete seine Odyssee.
Nun arbeitet er bei einer Firma und wurde nach Taiwan für eine Messe-Ausstellung geschickt.
Er will nur nicht mit Tee zu tun haben.
Nach der Ausstellung trafen wir uns im Büro von Atong. Er erzählte uns die ungeschickten Verhalten seines japanischen Vorgesetztes und kritisierte über das Chaos der Firma.
Atong drehte seine Augen sagte jedoch nichts.
Ich sass dort und schaute diesen smarten Jungen an. Irgendwann konnte ich nicht zuschauen und machte meinen Mund auf.
Leider bin ich ein direkter Mensch.
Auch in der Anwesenheit meines Lehrers habe ich paar Worter nicht schlucken wollen.
Ich sagte zu ihm, dass man als junger Mensch vieles lernen kann. Lernen von ungeschicktem Chef, lernen von Chaos einer komischen Firma, lernen von Dingen, die man im Moment nicht begreift. Das ist der Grund, warum man dort ist.
„Weiss Du, ich wurde auch von Leute angegriffen, dass ich chaotisch bin und eigentlich nicht einen Laden führen kann. Aber mein Chaos ist mein Schlüssel zum Erfolg. Lerne ein bisschen von meinem Chaos. Das ist meine Authentizität!“
Und ich bin dankbar für solche Kritik. Weil ich noch mehr verstanden habe, warum ich heute hier stehe.
Er wurde still und schaute mich an.
„Man kann immer kritisieren. Aber als junge Mensch hat man Chance zu lernen. Lerne, warum eine Firma eine Firma ist. Lernen mit ungeschickten Menschen zusammen zu arbeiten. Lerne mit „dummen“ Chefs zu arbeiten. Das ist so wertvoll und vertraue, dass es ein Grund gibt, warum Du dort bist.“
Das Büro war still.
Ich dachte, dass ich möglicherweise eine Grenze überschritten habe.
Mein Lehrer und seine Frau waren still.
Gegen Abend bekam ich überrascht ein SMS. Seine Frau bedankte sich bei mir, dass ich ihrem Sohn Demut vermittelt habe. Sie hofft, dass er es schätzen kann.
Am nächsten Tag bedankte mein Lehrer ausdrücklich bei mir. Er wusste meine Äusserung war Ausdruck von Vertrauen in ihm und meiner Authentizität. Das ist wertvoll in unserer Zeit. Er wünscht, sein Sohn kann das Glück schätzen.
Ich weiss, dass ich einen sehr klaren und weisen Lehrer habe.
Und das ist ein Privileg jung zu sein, man lernt und lernen kann.

茶撥 Cha Bo

chabo2web

Am Samstag trafen die zweite Gruppe von Gongfu Cha II in Shui Tang und wir stellten ganz fleissig den Teelöffel Cha Bo her.
Das Material kommt aus dem Hochland Taiwans in der Nähe von Zhu Shan Nantou. 4-5 Jahre alt. Diese Art von Bambus heisst Gui Zhu.
Es musst gekocht, gelagert und dann 7 Tage lange geräuchert.
Wir waren ganz konzentriert. Nicht einmal zwei Stunde wurden 7 Cha Bo entstanden.
Fabio, als Designer hat natürlich eine ganz eigene Kreation geschafft. Wir bewunderten seinen Cha Bo. Er sagte, dass er bereits wieder eine Idee hat, einen neuen Cha Bo bei nächsten Produktion zu kreieren.
Als Designer muss er immer Voraus.
Ich bat allen einen Name seinem Cha Bo zu schenken. In der alten Zeit gehört Cha Bo schnitzen die Grundfähigkeit eines Cha Rens (Tee-Praktizierende). Mit einer Nennung von Name erhält ein Cha Bo eine Beziehung zu seinem Tee-Menschen.
Somit ist ein Cha Bo nicht bloss ein Werkzeug oder ein Tool, sondern ein Wegbegleiter. Diese ästhetische Handlung begründet in der Einstellung, dass man sich durch die Dinge sprechen lässt, anstatt stets über sich selbst zu sprechen. Diese Fähigkeit, sich durch andere Dinge für sich sprechen zu lassen, setzt ein Selbstvertrauen und Loslassen können voraus.
Für die Betrachter ist es eine Schulung von Fähigkeit, durch partielle Phänomene ein Ganzes zu erahnen.
Somit treffen das Objekt und das Subjekt zusammen auf eine Ebene, wo alles verschwindet. Nur Herzen zu Herzen. Das Verständnis ohne Wörter.
Ich hoffe, ich habe es verständlich beschrieben.