Viele Teefreunde mögen ihre Tasse gar nicht. Sie seien zu wild. Für manche bedeutet Ihr Stil einen Zugang zur Natur und zum Tee. Aber sie hat im Moment ein grosses Problem.
Lijiao schickte mir zwei Fotos von Scherbenhaufen. Sie liess ihr Atelier renovieren und wollte den Ort neu organisieren für Ihre Arbeit. Sie bekommt zwei neuen Öfen. Alles ist neu. Sie hat sogar Fotographie Kurs angefangen, damit sie mehr in die Natur ging und die Landschaft Taiwans besser kennen lernen kann. Aber die Öfen funktionieren nicht richtig. Sie kann den Ofen ein und ausschalten. Sie kann alles einstellen. Aber ein notwendiges Atmosphäre für das perfekte Zusammenarbeit zwischen Glasur und Ton ergibt sich nicht. Sie zerstört alles was sie probiert hat und sagte mir, sie braucht Zeit.
Vor zwei Tagen schrieb sie mir, dass sie wieder Schüler werden wollte. Und bei jemanden, der mich auch kennt. Sie wollte wieder bei Prof. Luo Senhao studieren. So hat sie formuliert: “ Ich bat ihm, mich als Schülerin aufzunehmen. Ich wollte zur Uni wegen ihm.“
Ich bewundere Ihre Entschlossenheit für Ihren Weg und Ihr Demut. Ihre Entscheidung hat gezeigt, wie aufrichtig sie zu ihren eigenen Werk steht und wie klar sie erkennt, einen guten Lehrer zu folgen. Andererseits hat jeder Mensch seinen Weg. Für Keramik-Liebhaber bedeutet es ein grosses Glück. Es gibt nichts Besseres als zu erfahren, den Künstler den man schätzt, sich bemüht weiter zu entwickeln. Und vielleicht ist es ein Vorbild für uns selbst. Ich bin gespannt wie Ihre Werke sich weiter entwickeln!


