Eine natürliche Mutation von Camelia Sinesis in Yibang Mangong, ein Naturprodukt aus den Wäldern Yunnans und eine Köstlichkeit für Puer Teeliebhaber!
Seit fast zehn Jahren ist dieser Tee Hong Erduo aus unserem Sichtfeld verschwunden. 2023 haben wir wieder Möglichkeit diesen feinen lieblichen jungen Puer zu trinken! Diesmal als Longzhu – Drachen Perle. Der Auftraggeber ist zu faul, möchte keine Fladen brechen und ein Kugel passt gerade für eine Kanne! Ich bin sehr gespannt.
Atong war stolz, mir diesen Tee zu präsentieren. Es war während der Pandemie. Er sagte, Corona Virus hat ihn inspiriert, diesen Tee so zu produzieren. Ein Tee aus zwei verschiedenen klassischen Tee-Herstellungsmethoden: Weisser Tee und Oolong.
Wenn man das Pflückgut nach 2-3 Tagen je nach der Feuchtigkeit des Wetters welken lässt, wird bis zu 45% Feuchtigkeit am Blatt verloren gehen. Danach bringt er es zu Da-Lang, von da an fängt die Oolong Produktion an. Dann passieren die nötigen Prozeduren von Oolong Produktion: Fermentation, Rollen, Trocknen und Formen. Abschlossen mit einer feinen Röstung.
Der Tee ist sehr sanft und kaum adstringierend. Süss im Mund. Ausgezeichnet schmeckt er nach einem anstrengenden Tag.
Bai Oolong ist eine Bezeichnung von Herstellungsmethode, ähnlich wie Hong Oolong oder Hongshui Oolong. Ungebunden von Cultivar und Anbaugebieten.
Im Juni ist es windstill. Das bringt den besten Oriental Beauty hervor. Die Insekten vermehren sich wenn der Wind nicht weht.
Der Nordwind ist kalt und trocken, und sucht nach feuchten warmen Luft. Die Sehnsucht nach Wärme und Wasser bringt die Luftströmung, die wiederum alles zu bewegen hervorruft. Die Dynamik entsteht, das Leben entwickelt sich und ein Universum ist lebendig. Dort wo viele Vogel sich versammeln, oft auf ein Hügel, ist ein Ort, wo Vogel auf den Wind warten. Ein Ort, wo das Lebewesen sich sammelt, sich erholt und auf den frischen Wind wartet, um weiter zu kommen. Ähnlich wie Vogel wartet der Mensch auch auf den frischen Wind, der uns an den nächsten Ort bringt und vielleicht eine neue Öffnung oder vielleicht den nächsten Hügel. Manchmal begegnet das Lebewesen an so einem Ort seinen Weggefährte. Wenn das Zuhause im Herzen verwurzelt ist, ist es sekundär, wo der nächste Station sein wird.
Wenn Du weiss, wo dieser Ort in Deinem Leben zu verorten ist, dann ist es ein Glück. Man könnte diesen Ort besuchen, sich sammeln und den frischen Wind holen. Vielleicht ist es der Teetisch in Shui Tang oder in Deinem Garten der Ort von Wind. Ich finde manchmal auch diesen Ort im Tee.
Die blöde Erkältung lässt sich langsam nach. Ich könnte endlich die schöne Sammlung aus Taiwan degustieren. Ich finde den sanften windigen Ort in dem alten Liubao 80er Jahren. Der sanfte Wind weht wie eine Brise in diesem gereiften Tee, der nicht alt wirkt, sondern gesprächig seine Geschichte erzählt. Der jüngere Liuan von 90er Jahren wirkt immer noch so jugendlich. Ich glaube an seinem grossen Potential.
Inspirierend wird es wenn man die gereiften Atongs Oolong allein trinkt. Wie eine Reise versetzt der Huangjingui 2003 Dongpian in das alte Haus von meinem Lehrer in Mingjian. Alte Lehm und Backsteinhaus. Halb bewohnt, halb zerfallen. Sanft wie ein Dongpian, dessen Aufguss wie das Bergkristall-Wasser, das durchlässig jedoch viel Substanz zeigt. Der Lishan Huangjingui 2008 ist mein Lieblingstee von dieser Sammlung. Ich roch meine Kindheit auf den Ostgarten meiner Grossmutter in Tainan. Guaven reifte und mein Cousin pflückte mich eins, damit ich ihn nicht bei Frosch-Fang störte. Und Lychee und Longgang lagen auf den Vorplatz des Hauses. Ich ass sie bis ich vor Bauchschmerzen weinte. Die Früchte sind präsent, jedoch so sanft wie eine Erinnerung sein muss – Nuancen und Farbspuren bleiben erhalten. Wie ein analoges Foto altert mit Charme. Der Wind weht im tiefen Schicht meiner Seele und wird mich weiter tragen auf den Weg.
Der Wind bringt oft Feuchtigkeit und regnet es. Ein Vögel würde mit von Regen erschwerten Flügel auch fliegen. Das Wasser ist wie unser Gefühl, das uns schwer macht, weil wichtige Dinge ein Gewicht haben. Das Wasser macht uns schwerer, aber auch liebenswürdig. So ähnlich fühle ich mich wenn ich Lishan Qingxin 1993 trinke. Ein gereifter Tee mit Geschmäcke, die für viele Teeliehaber schwer wirken. In diesen dunklen Schicht spüre ich den Wind, der nicht still steht, sondern noch das Wasser in mir bewegt. Das schwere Gefühl kann einen oft sehr irritieren. Der Nebel im Kopf verhindert die Verbindung zum Herzen. Der Tee flüstert zu mir: Folge den Weg, folge die Faden von Ariadne im Labyrinth des Lebens.
Ich wünsche allen Teefreunde, einen schönen Ort mit frischen Wind zu pflegen.