Im Januar werden viele Dinge erledigt, was das alte Jahr mitbringt. Interview, Gespräche und Rechnungen.
2016 war ein erlebnisreiches Jahr. Wir haben Atong empfangen, haben Seminare mit ihm organisiert. Shui Tang war in verschiedenen Medien. Das Radiogespräch im Oktober hat mich zum Nachdenken gebracht.
Nachdenken, weil viele neugierige Besucher hier waren. Wie viele solche Besucher verträgt Shui Tang? Wie viel Kraft möchte ich anwenden um mit neugierigen Menschen zu beschäftigen? Was für Anfrage aus Medien möchte ich noch akzeptieren? Ende des Jahres kam eine Anfrage von einem familiären freundlichen Blatt. Ich habe spontan gesagt, dass mein Name nicht im Interview erwähnt werden sollte, aber ich kann gerne etwas über Tee sprechen. Das überraschte natürlich mein Gegenüber. Als ich mich innerlich zerrissen war, rief ich PZ an, eine Vertrauensperson in der Medienlandschaft für mich. Er sagte mir, warum möchte ich nur im elitären Blatt sein? Wenn es nicht um das Geschäft handelt, warum möchte ich dem ganz normalen Volk „hinter den Bergen“etwas von dieser wunderbaren Teekultur nicht erzählten?
Ich habe diese Herausforderung angenommen. Möglicherweise werde ich mich wieder beschweren. Aber ich kann lernen. Lernen und lerne auch Scheitern mit Frieden zu begegnen. Erfolgreich wird es nicht immer sein. Das Glück gehört nur punktuell zum Leben.
Wir planen gerade unsere Teereise. Viele Mitreisende machen sich schon Gedanke, ob man sich richtig verhält, oder ob man das Essen richtig einschätzen kann und verträgt. DM hat etwas sehr Schönes gesagt, „Ich schaue wie die Anderen machen und beobachte.“ Das ist ein guter Zugang, anstatt stets sich Gedanke zu machen. Aber dieser Zugang ist vielen Menschen recht fremd. Jedesmal wenn ich aus einer Reise zurückkehre, werden manche Schränke und Orte in Shui Tang anders organisiert. Ich habe mich immer gefragt, habe ich da etwas falsch gemacht, dass andere Menschen mich nicht verstehen, dass es eigentlich eine innere Logik steckt an diesem Ort. Und weshalb die Menschen, die Dinge anders organisieren wollen, mich völlig dabei vergessen.
Im Interview am Montag erzählte ich wie ich Shui Tang lese. Selbst bin ich eine Frau und sehr bewusst über die mächtige Mutter. Bemuttern will ich niemanden, nur teilen. Ich teile gerne die Schönheit, die Köstlichkeit und Freundschaft, aber nicht bemuttern. Jeder, der in Shui Tang eintritt, hat selbst die Möglichkeit auf ihrer Art diesen Ort zu entdecken. Wenn Manche hier als japanischen Laden sehen, dann ist es eben so. Das ist Ihre Brille. Wenn man diesen Ort als ein Ort des schönen Wassers schätzt, dann ist es eben so zu genießen. Ich nehme die Hände der Besucher nicht, um diesen Laden zu verstehen. Manchmal zappelt einer oder der andere, weil sie es nicht kennen. Sie kennen nur kommerziellen Läden, wo man hofiert und geführt wird. Aber Shui Tang ist ein Ort, wo man selbst entdecken kann, wie der Tee!