Sanpianfang hat seit jenem Nachmittags eine Bedeutung für mich. Der Tee hat eine prickelnde Zauberkraft, die einen ermutigt an selbst zu glauben. Dieser Effekt erlebte ich zum ersten Mal bei einer Zhuni Kanne von Zhang Guliang. Bei zweitem Mal trank ich den Tee mit einer Sun Chao Zini Kanne. Auf einmal ist der Tee ein Muye Tianmu Schale von Lo Senhao. Das Blatt liegt sanftmütig entspannt in einem Universum. Wohin, woher und wie – unbedeutend.

Das Prickelnde versteckte sich hinter dem balsamierenden Aufguss. Die Kraft, die einen bewegt, einen schubst, einen hinterfragt- warum, wurde zu einem Raum oder ein Gefäss – sowohl als auch- kommst Du? Kommst Du nicht – Deine Freiheit.
Ich schätze die Möglichkeit Tee zu spielen. Jedesmal wenn ich den Gongfucha Tisch neu gestalten möchte, versuche ich ein Flow in mir zu spüren. Jedesmal neu. Jedesmal eine neues Mood, eine neue Perspektive zu „spüren“. Was ich letztes Jahr machen würde, ist jetzt vorbei. Das Flow ist anders geworden. Manchmal bei Gongfucha Kurs Übung versucht man den Teetisch zu fotographieren, damit man bei nächstem Mal wieder von Dort anfangen kann. Das ist keine schlechte Idee. Jedoch nicht mein Zugang. Weil es ein „Geschmack“ gibt beim einen Teetisch, den man erzählen möchte. Mein momentanes Flow wird mir helfen diesen Geschmack neu zu interpretieren. Somit kann jede Übung einen neuen Schritt bedeuten. Darum ist es viel wichtiger den „Geschmack“ (oder narrative) zu verstehen, zu behalten und reflektieren, dann durch Selbstbeobachtung das eigene Flow (oder eigenes Rythmus) zu begreifen. Beides zusammen gibt es eine immer selbsterneuernde Kraft in einem Tee. Und vielleicht kann man dann diese Kraft in seinem Alltag umsetzen. Das kann eine Bewusstseinsmutation bedeuten!
Diesen sanften Geschmack des Sanpianfang aus einer Zini Kanne bereicherte meine Erfahrung von diesem tollen Tee. Yu sagte, der Tee sei nicht bekannt. Viel zu günstig für diese Qualität. Das stimmt wirklich. Ich habe gleich eine kleine Nachschub bestellt, denn ich weiss, dass dieser Tee 2025 noch teuerer wird. Der 2025 Sanpianfang wird vielleicht anders sein. Aber ich bin überzeugt, dass die prickelnde Seite dieses Tee macht ihm unverwechselbar.

Luode, rot bezeichnet in dieser Landkarte, ist anders als ein Han-Chinesisches Dorf, das früher von einem feudalistischen System des Einheimischen regiert wurde. Der Teegraten grenzte von Mangong /Yibang und Mannai/Yiwu. Während Yibang wegen ethnischen Konflikten und Kriegen seinen Teegarten nicht bewahren kann, bleibt der Teegarten in Luode recht gut erhalten.