Archiv für den Monat Februar 2025

Ein einziger Funke kann einen Präriebrand auslösen

Heute Morgen bekam ich ein Email das mich berührt. So spüre ich Kraft von Tee und Kunst. Sie bringen Menschen zu zusammen und die gute Energie könnte etwas bewegen!

In Taiwan beschrieben wir die Kraft von solchen Phänomenen als „Ein einziger Funke kann einen Präriebrand auslösen“. Wir könnten lernen als einziger kleiner Mensch unsere Kraft nicht zu unterschätzen!

Liebe Meng-Lin Chou

Regelmässig bekomme ich Ihren Newsletter und trinke Ihre wundervollen Tees. 
Nach jedem Newsletter sinne ich über Ihre Worte nach, da sie mich oft leise berühren. 

Heute morgen bekam ich Ihren Newsletter mit dem Titel „Ausflug“ und ich dachte daran, dass ich in der letzen Zeit viel weniger Tee getrunken habe. Das machte mich traurig und doch konnte ich mich nicht entschließen einen Tee zu machen. 
Dann fing ich an zu schreiben. Ich hoffe Sie verzeihen mir, dass ich die persönlichen Worte gerne mit Ihnen teilen möchte. 

Mit herzlichen Grüßen, S. H.

Der Tee zeigt mir auf wer ich bin. 
Er weist mich schelmisch darauf hin,- darauf es richtig machen zu wollen. 
Es nur zu machen, wenn es richtig ist und ansonsten still zu stehen. 
Nicht im meditativen Sinne still stehen, 
sondern die Luft anzuhalten, 
in einem vollen, leeren Raum. 
Zu warten. 
Zu warten, dass es richtig wird. 
Die richtige Schale, die ich natürlich als richtig erkennen werde.  
Die richtige Stimmung, 
körperlich sowie geistig. 
Diese eine Stimmung, die allerdings vergessen hat, was richtig bedeutet
oder es nie wußte.  
Dann der richtige Tee, aber nicht den wertvollen, 
auch nicht den grünen, denn es ist Winter. 
Er muss richtig schmecken, 
ich, muss ihn richtig schmecken. 
Nicht banal, denn banal enttäuscht.
Dann darf es auch nicht zuviel Umstände machen, 
nicht zu viel Geschirr verbrauchen, 
ach, und das gute Geschirr bitte sowieso nicht. 
Was passiert?
Den Tee werde ich wohl morgen trinken, 
heute ist es zu anstrengend richtig zu sein. 
Lieber morgen
oder übermorgen. 
Der Tee zeigt mir deutlich wer ich bin. 

Ausflug

Mit Vito, Sol und Simon fuhren wir ins blauen. Vito ist zwei Jahren alt und wusste sehr gut seinen Vater um den Finger zu wickeln. Er ging immer seinen eigenen Weg und interessierte sich nicht für den Zugplan oder weitere Abläufe der Reise. Er schaute die Wolken an, trank seinen Tee und dreht in die Richtung die ihm anzog.

Was für ein Glück hat ein Kind, unbeschwert in seine eigenen Welt bleiben kann, seine Ameisen auf der Strasse zu zählen, seinem Wolken in den Himmel zu lesen und seinen Hunger wahrzunehmen und zu schreiben. Ob es einen Sinn macht, ob er etwas dafür belohnt werden kann? Er kennt den Unterschied zwischen leeren Händen oder gefüllten Einhorn noch nicht. Er folgt nur seiner Idee, „ich gehe dorthin.“

Ich habe schon lange diese Leichtigkeit und Unschuld verloren. Ich unterdrücke meinen Hunger, wenn er gerade nicht passt. Ich wähle die Richtung, die angeblich mich weiterbringt. Ich zähle die Wolken nicht, sondern schimpfe über die Traumtänzer.

Seit paar Wochen beschäftige ich mich mit der Tenmuku Photographie. Die Bilder regen an Poesie zu schreiben. Inspiriert von diesem Ausflug, schrieb ich ein paar Zeile zu Hause. Und das Bild von Tenmuku Schale, vermittelt mir genau die Vorstellung des Orten des Windes. Vito lebt noch dort, er lässt sich jeden Tag dorthin tragen, wo Schnee zu Blumen wird. Ich wachte heute mit starker Müdigkeit auf, als der weisse Schnee die Dächer in Zürich bedeckte. Ich sah keinen Blumen, sondern meinen dicken Pullover.

Trotzdem weiss ich, wie ich den Wind rufen kann: in meiner Tenmuku Schale, in dem Duft meines Tees und hier, wo ich Dich begegne.

Vielleicht werde ich mit leeren Händen oder Enttäuschung konfrontiert, egal – wenn der Schnee zu Blumen wird – es wird auch Wunder erscheinen, überall.

Photography by Neil Webb

Begegnung

Dich zu begegnen habe ich all mein Glück im Leben eingesetzt. 

Eine Einbahnstraße ohne Rückflugticket 

Wie ein Vogel warte ich auf den Wind 

Der wird mich dorthin tragen, wo das Licht endlos weitet. 

Der Schnee wird zu Blumen, 

Der Holzweg ist ein Ausflug 

Im Dunkel ist alles der Gegenwart 

Ich sehne mich nach einer Schale Tee, 

Ein heisses Tropfen hängen noch an Deine Lippen

Im Licht weht der Wind

Regen wird zu Tau 

Wolken zum Traum

Dankend auf dem Abweg mit leeren Hände – mein Weg

Kato Touzaburou

Auf meiner Reise nach Mino 美濃 entdeckte ich die Ofukai 御深井 Keramik.
Dort konnte ich paar Keramik nicht loslassen. Eine Tasse von der Familie Touzaburou wirkt besonders entzückend.
Später lass ich dass die erste Generation dieser Handwerker Familie im 11. Jahrhundert mit Zen Mönch später Meister Dogen zusammen nach Song Dynastie fuhr und dort die Handwerk Kunst lernte! Er kehrte zurück nach Seto und gründete eine Töpferei!
Bis heute 31. Generationen! Und sie arbeitete nur für die Shongun Tokugawa Dynastie.
Die in Gofukai-Keramik verwendete Gofukai-Glasur ist eine Ascheglasur, die durch Mischen von Feldspat mit Asche hergestellt wird. Eisen der Glasur bewirkt, dass sie beim Brennen eine blassgrüne oder gelbgrüne Farbe annimmt.
Es hat ähnliche Eigenschaften wie Seladon und ist auch als „Mino-Seladon“ bekannt.
Das Glas ist sehr dick und die Glasur zeichnet sich durch eine tiefgrüne Farbe aus, die an Glasperlen und feine Haarrisse erinnert. Das sind Eigenschaften von Seto Keramik!
Als ich noch Chanoyu lernte, lernte ich immer das Standard Dialog: woher kommt die Teedose? Seto Gegend.
Mit grossem Respekt vor dem Meister 加藤唐三郎 Kato Touzaburou trinke ich heute einen Kaffee von Meister Lo Senhao. Er nahm 5 Tage Zeit und pflückte mit Schweiß und Anstrengung den von Vögeln weggelassenen Kaffeebohnen in Alishan. Sein selbst geröstete Kaffee schmeckt in dieser feinen grünen Tassen, süß, weich und langhaltig.

Und mit dem Lishan Dayuling 2009 Oolong besonders poetisch und schön als ob man im Nebel unter einem blühenden Pflaumen Baum in Renai Dorf sitzen würde…
Danke!

Wie hat Shongun Tokugawa sich gefühlt Tee oder Sake daraus zu trinken?