
Archiv für den Monat Juli 2006
Nanyue Maofeng 南岳毛峰
Man leidet unter der Sommer-Hitze oft Kreislauf-Probleme und Migräne. Eine Tasse Grüntee könnte unsere innere (Stress) und äußere Hitze lindern. In China trinkt man gerne im Sommer eine Tasse Longjing, um sich zu entspannen.
Vor einer Woche erhielt ich einen wunderschönen Grüntee aus Hunan, China. Dieser Tee hat zwar eine lange Tradition, ist allerdings im Westen kaum bekannt.
Nanyue Maofeng wächst im Henshan Gebirge 衡山, wo als einer der fünf bekanntesten Bergen Chinas 五嶽 bezeichnet wird und sich seit Tausend Jahren unzählige taoistische und buddhistische Einsiedlerei und Tempel befinden. Der Tee wächst zwischen 800 bis 1000 Meter hohen Gebirge, wo kaum Umwelt Verschmutzung vorhanden ist. Nebel und Wolken herrscht die Umgebung. Durch wenige Sonnestrahlung und ausreichende Niederschlag enthält dieser Tee feines außergewöhnliches Aroma.
Nanyue Maofeng wurde seit Tang Dynastie (618-907) als kaiserlichen Tribut-Tee berühmt. Er wurde in Lu Yu 陸羽 Cha Jing 茶經 bereits dokumentiert. In Tang Shi (offizielle Geschichte der Tang Dynastie) wurde beschrieben, dass der Tee aus Hengshan unvergleichbar gewesen sei. Die Geschichte des Nanyue Maofengs wird begleitet mit einer taoistischen und buddhistischen Tradition, die in Hengshan-Gebirge seit Tausenden Jahren etabliert und verschiedene Höhepunkt erlebt.

Nanyue Maofeng
Dieser Tee schmeckt frisch nach Frühlingstriebe. Leichte Kastanien-Note und leicht blumige Aroma kennzeichnen diesen wunderbaren Tee. Nach der Erkalten duftet es leicht eine zarte Spur nach Zitrus-Blüte. Maofeng hat immer spiral-formige Blätter. Da dieser Tee im frühen Frühling hergestellt wurden, sieht man die frische leuchtende grüne Farbe, die oft bei dem Grüntee auf dem europäischen Teemarkt nicht zu sehen ist.
Nanyue Maofeng, Jahrgang März 2006. Nanyue (Landkreis), Hunan, China.

Hengshan Map
Wann sollen wir Pu Er trinken?
Warum sollen wir Pu Er Tee nicht nach 15.30 trinken?
Theoretisch kann man alles machen, was man machen will. Warum sollen wir im Winter Mantel anziehen, wenn unserer Körper genug Wärme enthält. Natürlich kann man Pu-Er nach 15.30 noch trinken, solang man Tee nur als Genussmittel betrachtet und Mensch getrennt von der Natur wahrnimmt. Man kann Pu Er so trinken, wie man es gerne hat, so lang man sich wohl dabei fühlt. Für Chinesen ist der Mensch das, was er trinkt und isst. Er nimmt die Energie (was wir gerne als Qi verstehen) von seiner Umwelt und Nahrungsmittel auf. Wenn er Pommes und Schnitzel isst, bekommt er dessen Energie. Darum sollten Menschen mit Zuckerkrankheiten vorsichtig mit „Götterspeise“ umgehen!
Andererseits ist der Mensch nicht getrennt von dem ganzen Kosmos. Jeder von uns unterliegt dem Einfluss von Umwelt – vom Jahreswechsel (die so genannte Wetterfühligkeit…), von Wohnort und vom Klima! Im Winter brauchen wir mehr Wärme, während wir im Sommer gerne Kühle haben. Im Winter essen wir gerne Käsefondue oder Fondue Chinoise, während wir im Sommer gerne Mövenpick Eis lecken. In der chinesischen Medizin beeinflussen die Sonne bzw. die Uhrzeiten unsere Organe. Nach bestimmten Uhrzeiten sollen wir uns zur Ruhe kommen, weil unsere Organe Energie auftanken müssen.
Tee ist ebenfalls ein Energielieferant für uns. (Das ist allerdings nur ein Aspekt des Tees. Man trinkt den Tee, weil man ihn gerne trinkt – nicht wegen seiner so genannten Wirkung! Wenn ein Tee uns nicht schmeckt, braucht der Körper wohl ihn auch nicht.) Wenn wir Grüntee trinken, genießen wir den feinen frischen Geschmack und erfrischenden Aspekt. Da Grüntee unseren Körper abkühlt, könnte es ungünstig für Menschen, die eher Wärme bräuchte – z.B. ich. Ein Pu Er Tee, ein gelagerter Tee, ein roter Tee oder ein stark gerösteter Oolong spendieren uns eher Wärme und Kräfte zu arbeiten. In China gibt es eine Tradition mit Tee, Lebensenergie zu pflegen. Mit rotem Tee pflegt man schöne Haut und guten Stoffwechsel, während man mit grünem Tee die geistige Arbeit vorantreibt.
Nach 15.30 sollte man schauen, dass der Körper langsam zur Ruhe kommt – nicht alles auf einmal, sondern langsam. Tee, der uns Energie spendiert, sollte vermieden werden. Für eine bewusste Ernährung wäre z.B. Rettich zu empfehlen. Nicht nur Tee und Kaffee, was so genanntes Koffein enthält, sollte mit Vorsicht genossen werden. Eigentlich alle Nahrungsmittel, was uns Yang-Energie (Wärme) spendieren, sollte bewusst am Abend vermieden werden- z. B. Ingwer und Pfeffer. (Mit Ausnahme von Nachtmensch, der gerne durch Nächste feiert und arbeitet.)
Meine Meinung nach ist der „Wellness Yogi Tee“, der als „No Black“ Tee (ohne Aufpusch-Wirkung) geworben wird, nicht unproblematisch.
Glauben Sie an es, oder nicht? Ist es eine Glaubenssache? Kann man selbst nicht durch bewusstes Leben bei sich beobachten und erleben? Müssen wir alles von den Zeitungen und Bücher oder Experten überzeugt werden?
Ich möchte hier keine Wahrheiten verkünden. Es ist nur ein kleines Aspekt, was Tee uns vermitteln kann – bewusst mit unserem Körper umzugehen, der mit der Natur und dessen Rhythmus im Einklang steht.
Schließlich sollten Sie bei Fragen, Sich an Apotheke und Ärzten wenden 🙂