Man leidet unter der Sommer-Hitze oft Kreislauf-Probleme und Migräne. Eine Tasse Grüntee könnte unsere innere (Stress) und äußere Hitze lindern. In China trinkt man gerne im Sommer eine Tasse Longjing, um sich zu entspannen.
Vor einer Woche erhielt ich einen wunderschönen Grüntee aus Hunan, China. Dieser Tee hat zwar eine lange Tradition, ist allerdings im Westen kaum bekannt.
Nanyue Maofeng wächst im Henshan Gebirge 衡山, wo als einer der fünf bekanntesten Bergen Chinas 五嶽 bezeichnet wird und sich seit Tausend Jahren unzählige taoistische und buddhistische Einsiedlerei und Tempel befinden. Der Tee wächst zwischen 800 bis 1000 Meter hohen Gebirge, wo kaum Umwelt Verschmutzung vorhanden ist. Nebel und Wolken herrscht die Umgebung. Durch wenige Sonnestrahlung und ausreichende Niederschlag enthält dieser Tee feines außergewöhnliches Aroma.
Nanyue Maofeng wurde seit Tang Dynastie (618-907) als kaiserlichen Tribut-Tee berühmt. Er wurde in Lu Yu 陸羽 Cha Jing 茶經 bereits dokumentiert. In Tang Shi (offizielle Geschichte der Tang Dynastie) wurde beschrieben, dass der Tee aus Hengshan unvergleichbar gewesen sei. Die Geschichte des Nanyue Maofengs wird begleitet mit einer taoistischen und buddhistischen Tradition, die in Hengshan-Gebirge seit Tausenden Jahren etabliert und verschiedene Höhepunkt erlebt.

Nanyue Maofeng
Dieser Tee schmeckt frisch nach Frühlingstriebe. Leichte Kastanien-Note und leicht blumige Aroma kennzeichnen diesen wunderbaren Tee. Nach der Erkalten duftet es leicht eine zarte Spur nach Zitrus-Blüte. Maofeng hat immer spiral-formige Blätter. Da dieser Tee im frühen Frühling hergestellt wurden, sieht man die frische leuchtende grüne Farbe, die oft bei dem Grüntee auf dem europäischen Teemarkt nicht zu sehen ist.
Nanyue Maofeng, Jahrgang März 2006. Nanyue (Landkreis), Hunan, China.

Hengshan Map
Gerade genieße ich den allerersten Aufguß dieses schönen Tees (80°. 30 sek Ziehdauer). Ich kannte ihn davor überhaupt nicht (außer jetzt von Deinem Artikel), und war früher eigentlich gar kein Grüntee-Fan, im Gegenteil!
Ich fand immer, Grüntee schmecke zu penetrant säuerlich, mit einer zu starken Kastanien-Note. Insgesamt fast schon .. brrr! Deshalb habe ich nie „richtigen“ Grüntee gekauft, sondern (ganz früher) ab und zu mit Zitronen- oder Vanille-Aroma „verbesserten“ Grüntee (im Beutel!!!). Diese Zeiten sind jetzt aber lange vorbei!
Nanyue Maofeng und auch der schöne Guzhang sind ganz anders als meine bisherigen Erfahrungen mit „echtem“ Grüntee (die Beutel sehe ich jetzt mal nicht als „echten Tee“ an – davon braucht man gar nicht zu sprechen!). Sie schmecken jeweils sehr unterschiedlich, haben aber gemeinsam, dass sie sehr „fein“ – aber nicht schwach! – schmecken. Keine Rede von dem penetranten, viel zu starken sauren Geschmack, der ein bisschen an Sauerteig erinnert. Nanyue Maofeng ist ein ganz erfrischender, „eleganter“ Tee! Der erste Aufguß erinnert in der Tat sehr an Marone, aber so fein und elegant – kein Vergleich zu meinen früheren Erfahrungen.
Wie kommt es bei den anderen Tees zu dem stark säuerlichen Geschmack? Es war oft bei dem Bi Luo Chun, den ich hier in Frankreich gefunden habe, der Fall. Mag man es in China gern so? Ist es eine Frage der Qualität? Oder ist es vielleicht nur eine Marotte von mir? Ich würde gern mehr drüber wissen!
Ganz viele liebe Grüße,
Suzanne
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Liebe Suzanne, Bi Luochun muss nicht säuerlich schmecken… Es überrascht mich, dass Du diesen bekannten besten chin. Tee so empfindest 🙂 Wenn es Gelegenheit gibt, würde ich Dir gerne einen schönen Bi Luochun von Sanxia aus Taiwan zeigen, er überhaupt nicht sauer und bitter schmeckt!
Natülich hängt es mit der Qualität zusammen. Sauer – zu lang gelagert, zu alt gepflückt und Herstellungsfehler. Originaler Bi Luochun aus dongting Shan ist ein sehr schöner Tee, der im Wasser tanzt und wie Feder aus sieht. Frage Deinen Laden nach Oiginalen Anbauort und originalen Bi Luochun!
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